Den Finger immer am Auslöser

Abends am Sund entlang schlendernd, trifft man nicht nur auf Jogger und Spaziergänger, sondern bei schönem Wetter auch auf viele Fotografen, die versuchen, den Sonnenuntergang im Bild festzuhalten. Manchmal ist es erstaunlich zu beobachten, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail ein Fotograf sich Tiefenschärfe, Zoom und Belichtungszeit widmet. Da wird schnell klar, dass dieses Hobby viel Leidenschaft voraussetzt. Zu denen, die ihre Vorliebe für Fotografie und Videografie für sich entdeckten, gehört Karl Eckert. Sozusagen der Auslöser war Karls Bruder, mit dem er gemeinsam erste Fotos und Videos machte. Angesteckt vom Technikinteresse seines Bruders, begann auch Karl, sich über den Aufbau, die Funktionsweise und Zusammenhänge in einer Kamera zu informieren. „Als ich erst einmal damit anfing, wollte ich immer mehr Infos rund um Foto und Video haben“, sagt der 14-Jährige. Warum ihm das so wichtig ist? „Nur wenn ich weiß, wie etwas funktioniert, kann ich den gesamten Prozess so beeinflussen, dass das Foto oder der Film am Ende auch so aussehen, wie ich es mir vorgestellt habe“, erklärt der Hansa-Gymnasiast. Nach unzähligen Stunden, in denen er sich im Internet durch Seiten klickte und durch Bücher oder Zeitschriften blätterte, stand er zwar mit jeder Menge Wissen, aber noch immer ohne Kamera da. Die ersten Schritte in die Welt der Fotografie- und Videopraxis machte Karl im Familienurlaub und im Rahmen des Unterrichts. In seiner Klasse sollte ein Video zum Thema „Letzte Chance“ für den Jugendvideopreis produziert werden. Das Projekt „Neue Schule, neues Glück“ sicherte Karl und seiner Gruppe zwar nicht den ersten Platz, aber einige wichtige Kenntnisse und Grundlagen. Auf diese Erfahrungen baute er kontinuierlich auf. Eines der weiterführenden Projekte begann mit dem Jugend-Naturfilm-Camp des World Wide Fund (WWF) im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Dort entstanden Werke für das Darßer Naturfilmfestival. Unter der Anleitung einiger Mitglieder der Medienwerkstatt Greifswald, die das Projekt unterstützten, planten die Teilnehmer den Inhalt, suchten nach Drehorten und feilten an der Umsetzung. Am Ende hatte Karl seine Videoversion des Themas „Umweltschutz“ im Kasten. Heute arbeitet Karl selbstständig an der Entstehung seiner Videos. Eine seiner aktuellen Arbeiten ist ein Werbefilm für die tiergestützte Therapie des Krankenhauses West. „Wirklich planen kann man solche Dinge eigentlich nicht. Das, was später interessant ist, filme ich meistens spontan“, sagt Karl. Das Ergebnis kann man übrigens bald auf Facebook oder YouTube sehen. Auf seiner eigenen Seite zeigt Karl die Entstehungsprozesse der Videos und Fotos Schritt für Schritt. Außerdem gibt es neue Bilder zu sehen und Informationen werden geliefert. An seinen Erfahrungen lässt er die Nutzer ebenfalls teilhaben. Aktuell beschäftigt sich Karl mit einem Bildbearbeitungsprogramm und kommentiert das umfangreich. Seine Faszination für das Fotografieren fasst Karl schnell in Worte: „Mir gefällt, nach richtigen Perspektiven und coolen Locations zu suchen.“ Am liebsten hat er große Landschaften mit vielen Details vor der Linse. • www.karleckert.deSwantje Schurig (16) ließ sich die Faszination des Fotografierens erklären. Ich mag es, nach richtigen Perspekti- ven und coolen Loca- tions zu suchen.“Karl Eckert (14) Swantje Schurig

Stralsund - Den Finger immer am Auslöser