Die kleinen Paradiese am Strelasund

Sundhagen — Urlauber lieben auch Sundhagen, jene Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen, die im Norden den Strelasund als natürliche Wassergrenze hat. 15 Kilometer Küstenstreifen gibt es hier. Klar, das dieser Jahr um Jahr Wassersportler anzieht: Sie frönen ihrem Hobby dann in Neuhof, Niederhof, Stahlbrode und in Tremt. Neuhof Die Marina Neuhof ist mit ihrem perfekten Rundum-Service das Mekka für Wassersportler. Das Restaurant „Ziegelhafen“ und der im Angelshop integrierte Imbiss locken mit kulinarischen Angeboten auch Einheimische an. Auf ihrer mehrwöchigen Tour mit dem Motorboot legten Brigitte und Hans-Georg Bernitzki (beide 69) aus Zinnowitz in Neuhof eine Pause ein. „Den ganzen Sommer über sind wir auf dem Wasser und kennen alle Häfen. Wir sind beide mit dem Wasser eng verbunden. Meine Frau ist Tochter eines Fischers und ich bin zwei Jahre als Schiffsarzt unterwegs gewesen“, erzählt Hans-Georg Bernitzki. „Wassersport ist eine Herausforderung mit Wind, Wellen und der Natur fertig zu werden. Außerdem ist es ein Geben und Nehmen zwischen Mensch und Natur. Dabei darf man den Blick für den Umweltschutz nicht aus den Augen verlieren“, ist für den Arzt im Ruhestand ein wichtiger Aspekt. Niederhof Rudolf Bauer (58) ist zum Entschleunigen nach Vorpommern gekommen: „Die gute Zugverbindung von Stuttgart nach Greifswald war für mich ausschlaggebend. Dann habe ich das ‘Gästehaus Niederhof‘ im Internet gefunden.“ Das war für den Radtouristen aus dem Süden, der das erste Mal in Mecklenburg-Vorpommern ist, ein Argument bei der Wahl seines Urlaubsortes. „Ich wollte entspannt ankommen, will Rad fahren und schwimmen.“ Bereits zum dritten Mal zieht es Robert Peter (44) aus dem tiefsten Süden, aus Erdingen, an die Küste. „Manchmal muss man erst weit weg von zu Hause sein, um das zu schätzen, was man selbst vor der Haustür hat. Ich interessiere mich sehr für Natur, Geschichte und will die Städte der Backsteingotik mit dem Fahrrad erkunden“, erzählt der Mann aus Bayern. Beide Urlauber loben ihre Unterkunft, die Nähe zur Insel Rügen und den schönen Blick aufs Wasser. Stahlbrode Das Fischerdorf ist das touristische Zentrum der Großgemeinde Sundhagen. In der Bungalowsiedlung, auf dem Campingplatz und im Hotel erholen sich Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Der gerade eröffnete Wasserwanderrastplatz und der Bootsverleih am Hafen ziehen Wassertouristen an. Die Fährverbindung bringt spontane Radfahrer nach Stahlbrode, die das Hafenflair genießen. Die Kölner Familie Kautz ist mit dem Zug nach Schwerin gefahren, um Mecklenburg-Vorpommern mit dem Fahrrad zu erkunden. In Stahlbrode hatten sie schon 460 Kilometer in den Pedalen und kamen bereits von der Insel Rügen. „Die Wege sind total schön, Waldwege, Wiesen, landschaftlich abwechslungsreich“, schwärmt Gabi Kautz (50). Dass es auch ab und zu über Kopfsteinpflaster geht, stört die Familie nicht, „weil es so ursprünglich“ ist. „Ich finde die vielen Reetdachhäuser so schön“, beschreibt Tochter Ella (12) ihre schönsten Eindrücke von der insgesamt dreiwöchigen Tour. Tremt Der kleine Strand von Tremt ist vor allem beliebt bei Familien mit Kindern. Ideal ist das flache Wasser für kleine Wasserratten. Angler nutzen gerne die Slipanlage, um ihre Boote einzusetzen. Wenn allerdings Ostwind herrscht, dann zieht es die Surfer und Kiter an und viele bunte Kiteschirme tanzen am Himmel. „Beim Spazierengehen bin ich auf die Kiteschule aufmerksam geworden und habe mich gleich zum Schnupperkurs angemeldet“, erzählt der Dresdener Andreas Weller (51). Es wird für ihn wohl bei dem einmaligen Urlaubserlebnis bleiben. In Dresden ist dieser Sport nicht möglich. Anders bei Diana Behrens aus Wolfsburg. „Ich fahre regelmäßig an die Ostsee. Der Surfkurs ist ein Geschenk zu meinem 30. Geburtstag“, erzählt die junge Frau. Beim Anlegen des Trapezes — damit ist der Sportler mit den Leinen des Kitedrachen verbunden — hilft Surfschullehrer Matthias Engel (38). „Ab Windstärke vier geht es raus aufs Wasser. Die Kitedrachen sind zwischen sieben und zwölf Quadratmeter groß. Das hänge mit dem Gewicht des Sportlers und der Windstärke zusammen“, erklärt er, bevor er sich dann bereits um den nächsten Kandidaten des Kurses kümmert. Die gute Zugverbindung von Stuttgart nach Greifswald war für mich ausschlaggebend.“ Rudolf Bauer (58) Roswitha Pendzinky

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