Drechower Kirchenglocken feierlich eingeweiht

Ende Mai wurde die Sanierung der beiden Glocken in der Drechower Dorfkirche abgeschlossen (die OZ berichtete). 20000 Euro kostete die Reparatur. Doch es fehlte noch die „richtige Einweihung“, und die sollte zum diesjährigen Dorffest über die Bühne gehen. Der von Pastor Detlef Huckfeldt, einer Mandolinengruppe, dem Tribseeser Kirchenchor und Hannelore Schulze an der Orgel gestaltete festliche Gottesdienst war mit etwa 70 Teilnehmern sehr gut besucht. Sie waren nicht nur zum Gebet gekommen, sondern verließen bei Glockengeläut gemeinsam die Kirche, um vor dem Gotteshaus die offizielle Einweihung des 2014/15 sanierten Glockenstuhles und die Weihe der beiden Glocken mitzuerleben. Vor etwa 40 Jahren waren die Glocken anlässlich einer Beisetzung das letzte Mal erklungen. Dann mussten sie wegen des baufälligen Glockenstuhles schweigen und 2000 ganz ausgehängt werden. Seitdem fristeten sie 15 Jahre lang in der kleinen Sakristei ein trostloses Dasein. Vielen Drechowern gefielen diese Zustände natürlich nicht, sie träumten schon von der Instandsetzung des Glockenstuhles und dem Läuten ihrer Glocken. Die größere ist knapp 100 Jahre alt und besteht aus Stahl. Die kleinere Glocke ist 280 Jahre alt, sie wurde 1733 gegossen und besteht aus Bronze. Aber erst, nachdem Detlef Huckfeldt im März 2013 seine Tätigkeit als neuer Pastor in Tribsees aufgenommen hatte, wurden aus den Träumen konkrete Taten, und in den letzten beiden Jahren wurde die Sanierung nun Wirklichkeit. Nach der Sanierung des Glockenstuhles 2014 und der Aufarbeitung der Glocken und der Aufhängungsvorrichtungen in diesem Jahr konnten die Arbeiten Ende Mai abgeschlossen werden. 20000 Euro mussten dafür aufgebracht werden, wovon gut 4000 Euro durch Spenden und Kollekten zusammen kamen. Pastor Huckfeldt bedankte sich beim Einweihungsgottesdienst nicht nur bei allen, die an der Sanierung des Glockenstuhles mitgewirkt haben, sondern auch bei allen Gemeindemitgliedern, die sich ständig um ihre St. Marienkirche kümmern. So wurde zum Beispiel der Glockenstuhl zur Weihe mit Blumensträußen geschmückt. Zu den fleißigen Helfern gehört auch Rudolf Geschke, der seit 1960 in Drechow wohnt. „Ich habe schon in meinen jungen Jahren hier in unserem Dorf die Glocken geläutet, und nun stehe ich selbstverständlich wieder als ,Glöckner von Drechow‘ zur Verfügung“, versichert der 65-Jährige. Zum ersten Mal nach der Sanierung geläutet wurden die beiden Glocken übrigens im Mai für eine Hochzeit. Die damalige Braut Ria Schütt durfte nun gemeinsam mit Rudolf Geschke an den Glockenseilen ziehen. St. Marien in Drechow Drechow wurde 1269 erstmals urkundlich erwähnt. 1294 stiftete Abt Arnold vom Kloster Neuenkamp die Kirche in Drechow, die der Gottesmutter Maria geweiht war. 1301 wurde der Kirchenbau vollendet. Die Feldsteinwände und die Sakristei der turmlosen Kirche zeugen heute noch davon. 1733 wurde eine Glocke, die bronzene, vom Stralsunder Künstler Metzger geschaffen. Die größere wurde nach dem Ersten Weltkrieg aus Stahl gegossen. Harry Lembke

Drechow - Drechower Kirchenglocken feierlich eingeweiht