Feiern in Mühlengrund, Kirche und Klostergarten

Franzburg. In Franzburg bleibt dieses Wochenende kein Auge trocken, denn die ganze Stadt feiert, und das beim Mühlengrundfest, offenen Gärten und mit einem Konzert in der Kirche. Los geht’s heute Abend um 21 Uhr mit einer Disko auf der Freilichtbühne im Mühlengrund, die extra für die Party wieder schick gemacht wird. Höhepunkt ist eine Feuershow (Eintritt vier Euro). Der Samstag startet um 11 Uhr mit einem Kinderprogramm, das von Kindergarten und Schule gestaltet wird. 12.30 Uhr tritt der Richtenberger Carnevalsclub mit einer Tanzshow auf, auch das war in den vergangenen Jahren immer ein Hingucker. 14 Uhr steht die „Prohner Hafengäng“ auf der Bühne und präsentiert Shantys. Die „Lowlandboots“ aus Bad Sülze zeigen ab 16 Uhr eine Line-Dance-Show. Natürlich können sich die Kinder – wie in jedem Jahr – beim Basteln oder Schminken amüsieren. Und auch die Feuerwehr ist mit von der Partie. Es sind Hüpfburgen aufgebaut, und auch Reiten und Kutschfahrten sind im Angebot. Außerdem kann man an Ständen entlangbummeln, zum Beispiel bei Keramik oder Sachen aus dem Steinbackofen. Und auch die Kombüse hat wieder geöffnet, so dass keiner hungern und dürsten muss. Höhepunkt des Abends ist um 20Uhr der Tanz mit der Oebelitzer Band „Die Ersatzteile“ (Eintritt fünf Euro). Anlässlich des Reformationsjubiläums gibt es auch in Franzburg zwei besondere Veranstaltungen. Professor Ulrike Volkhardt aus Hannover hat mit ihrer Quellenforschung ein Stück Musikgeschichte ausgegraben und wird sie mit einem Teil ihres „ensemble devotio moderna“ lebendig machen. Das Konzert findet am Sonnabend um 18 Uhr in der Kloster- und Schlosskirche Franzburg statt (Eintritt: 20 Euro). Schon um 17 Uhr wird Ulrike Volkhardt im Pfarrhaus Franzburg (Priesterbrink 7, 18461 Franzburg) einen Kurzvortrag halten zum Thema: Reformation oder Veränderung? Altes und Neues in norddeutschen kirchlichen Liederbüchern der Lutherzeit. „Die ehemalige Kloster- und Schlosskirche Neuencamp wurde mindestens zweimal vom Reformator Johannes Bugenhagen besucht“, sagt der Franzburger Pastor Axel Prüfer und ergänzt: „Einmal für die Recherchen zu seinem Buch Pommerania, der Geschichte Pommerns. Und dann, als es um die Auflösung des Klosters ging.“ In der Zeit der Reformation habe sich nicht nur die Theologie verändert, sondern auch die Kirchenmusik. Gleichzeitig sei nicht alles umgestoßen worden. Die Wiederentdeckung zweier Cantionalbücher aus Barth belegt dies. „Beide Cantionale sind in Wittenberg gedruckt, das eine enthält ein Vorwort von Melanchthon, die Gesänge sind von Lossius aus Lüneburg gesammelt, das andere ist weltweit nur in wenigen Exemplaren erhalten, u.a. in Barth und im Kloster Isenhagen. Durch beide Bände wird der norddeutsche kulturelle Zusammenhang der Klöster und Kirchen deutlich. Vor allem aber beleuchten sie auf hochinteressante Weise, wie sich die Reformation konkret im musikalischen Gebrauch im Gottesdienst niedergeschlagen hat“, erklärt Musikforscherin Ulrike Volkhardt. Und auch Franzburgs schöner Klostergarten lädt am Wochenende zum Tag der offenen Gärten ein. „In diesem Jahr konnten wir den in Franzburg wohnenden Kurt Rudnik gewinnen, über die hier heimischen Wildbienen und Hummeln mit interessierten Besuchern ins Gespräch zu kommen. Herr Rudnik ist vom Land berufener Naturschutzwart und beschäftigt sich seit einigen Jahren mit diesem Thema“, sagt Andrea Gerndt, Vorsitzende des Fördervereins der Stadt Franzburg. Der Verein ist Hauptinitiator der zwei tollen Tage in Franzburg, wird aber natürlich von vielen Ehrenamtlichen und der Kommune unterstützt. Ines Sommer

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