- Franzburg steckt 2,2 Millionen in Schule

Franzburg. Dort, wo sonst die Kinder und Lehrer das Sagen haben, schwingen jetzt Bauarbeiter vieler Firmen ihr Werkzeug: Die Sanierung der Franzburger Regionalschule hat begonnen. 2,2 Millionen Euro investiert die Stadt Franzburg in den Umbau. Natürlich kann man so ein Projekt nicht ohne Fördermittel stemmen. Jedenfalls bei der jetzigen Finanzausstattung. „Ich sag ja immer: Das Land soll uns das Geld geben, und wir bauen selbst – ganz ohne Landesförderinstitut. Das wäre sicher einfacher. Aber jetzt müssen wir eben einen anderen Weg gehen“, sagt Bürgermeister Dieter Holder (CDU) und zwinkert. Irgendwie schafft es der 51-Jährige immer, Zuschüsse aus den verschiedensten Ministerien an Land zu ziehen. Viele fragen sich, wie der Berufsfeuerwehrmann das hinkriegt. „Die Bauamtsmitarbeiterin und ich fahren nach Schwerin, wenn’s sein muss, auch mehrmals“, grinst der Bürgermeister. Und so hat er auch für die Schule schon mal 900000 Euro Förderung sicher, nämlich aus dem Wirtschaftsministerium, die OZ berichtete über die Übergabe. Jetzt wurden noch einmal rund 500 000 Euro aus einem anderen Topf in Aussicht gestellt. Bleibt trotzdem ein großer Batzen, den die Stadt Franzburg als Schulträger alleine schultern muss. „Dafür nehmen wir einen Kredit auf. Die Zusage haben wir in der Tasche. Die genaue Höhe hängt dann von der aktuellen Haushaltslage ab“, so Dieter Holder. Das Stadtoberhaupt freut sich auf das, was da entsteht. Klar, vor Jahren hätte man schon einiges an der Schule gemacht, zum Beispiel das Brandschutzkonzept und in den 90er-Jahren das Dach. Aber das reiche nicht aus, um das Haus für die Zukunft zu wappnen. „Die Kinder sollen sich hier wohlfühlen. Deshalb wird das kein 0-8-15-Bau“, stellt Holder klar. Acht Klassenräume werden völlig neu hergerichtet, da wird auch an moderne Möbel oder ein Sonnenrollo gedacht, das sich automatisch zuzieht, wenn Klärchen scheint. Die Flure werden ebenso erneuert wie die Heizungs- und Sanitäranlage. Der Fachtrakt des DDR-Baus soll zum Ende der Sommerferien bereits fertig sein. Im Oberstufen-Bereich, der schon einmal saniert wurde, werden jetzt noch einmal vier Klassenräume erneuert. „Hier wollen wir auch neue Decken einziehen, damit wir eine vernünftige Licht-Variante anbieten können“, erklärt Dieter Holder. Auch dieser Bereich soll zum neuen Schuljahr fertig sein. Völlig neu gemacht wird der Unterstufentrakt. „Das kriegen wir über die Ferien nicht hin. Deshalb haben wir uns um Ersatz bemüht – und im ehemaligen Landwirtschaftsamt auch gefunden. Dort ziehen die Kinder zum neuen Schuljahr ein und bleiben so lange, bis ihre Schule übergeben werden kann. Ich rechne mit Oktober“, sagt der Bürgermeister, der – natürlich – mit dem Land einen guten Deal ausgehandelt hat, was die Miete für das Gebäude betrifft. Ein Haus, auf das er nach dem Auszug des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt längst ein Auge geworfen hat... Freuen können sich Schüler und Lehrer auch auf die neu gestaltete Fassade. „Dafür wurde extra ein Farbkonzept erarbeitet, denn die Gestaltung soll auch dem Namen der Schule Rechnung tragen. Martha Müller-Grählert spiegelt sich ja auch im Schulkonzept wider“, weiß Dieter Holder. Sind die Arbeiten am Gebäude beendet, wird der Schulhof samt Überdachung neu hergerichtet. Und später folgt dann noch der hintere Hof. Franzburg steuert auf einen kleinen, aber modernen Schulcampus zu. Denn nach der Schulsanierung in diesem Jahr soll 2018 der Neubau der Sporthalle folgen. „Die alte Halle kommt weg, es wird eine moderne Einfeldhalle für den Schulsport gebaut. Und dann ist da ja noch die Essenhalle... Die wurde Mitte 2008 schon mal teilsaniert, aber wir wollen da auch noch was machen“, sagt der Franzburger Bürgermeister. Ines Sommer