Gutshaus Altenpleen nach Brand nur noch Ruine

Das Gutshaus ist und bleibt ein Sorgenkind in der Gemeinde Altenpleen. Nach mehrfachen Besitzerwechseln inclusive Zwangsversteigerung setzte dem um 1900 gebauten Gebäude nun auch noch der Brand am Sonntag (die OZ berichtete gestern) ordentlich zu. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei aber gestern noch keine Angaben machen. Der Altenpleener Feuerwehrchef Mathias Lübke hatte den Qualm am Sonntagmittag gegen 13.25 Uhr bemerkt und die Notrufkette in Gang gesetzt. Kurz darauf standen die Feuerwehrleute aus Groß Mohrdorf, Preetz, Klausdorf, Prohn und Altenpleen vor dem Gutshausgelände. Mit der Drehleiter kamen die Kollegen von der Berufsfeuerwehr aus Stralsund zu Hilfe. „Wir hatten hier so um die 35 Einsatzkräfte. Das Problem bei diesem Feuer war, dass sich ein Schwelbrand in der Mitteldecke entwickelt hatte. Und diese Decke mussten wir rausnehmen“, sagt der Brandmeister und meint: „Das war gar nicht so leicht. Von oben haben wir mit dem Brecheisen gearbeitet, von unten kam die Kettensäge zum Einsatz. Jedes Stück der Decke wurde so rausgebrochen und dann gleich gelöscht.“ Nun könne man im Inneren des Gutshauses von oben nach unten gucken... Die Polizei hatte bereits am Sonntag mitgeteilt, dass Kinder den Brand am Vorabend verursacht haben sollen. Sie hatten mit Feuer gespielt und dies nicht vollständig gelöscht, so konnte sich der Schwelbrand entwickeln. Bis 19.30 Uhr am Sonntagabend wirbelten die Feuerwehrleute des gesamten Amtsbereiches vor und hinter dem Gutshaus, bis es hieß: Feuer aus. Und auch danach war eine Brandwache vor Ort, so dass der Einsatz erst nach 22.30 Uhr beendet war. „Alle Wehren des Amtsbereiches haben auch bei diesem Brand wieder hervorragend zusammengearbeitet. Das lief alles Hand in Hand“, zieht Einsatzleiter Mathias Lübke ein positives Fazit. Nach der Wende wurde das Gutshaus, das wegen seiner einstigen weißen Pracht auch gerne mal Schloss genannt wurde, von der Gemeinde verkauft. Bis dahin befanden sich Wohnungen in dem Haus, aber im Saal wurde auch so manche Dorfdisko abgezogen. Seitdem quälte sich die Gemeinde mit den verschiedenen Besitzern herum. „Immer wieder hatten wir Hoffnung, dass es jetzt endlich losgeht mit der umfassenden Sanierung. Immerhin hatte auch ein Eigentümer mit der Entkernung begonnen, der nächste sanierte das Dach. Sonst wäre das Ganze wahrscheinlich schon zusammengefallen“, sagt der Altenpleener Bürgermeister Rainer Behrndt (parteilos) und meint: „Jetzt gibt es schon wieder seit Jahren Stillstand. Aber wie ich aus dem Amt hörte, will sich der jetzige Eigentümer aus Rheinland/Pfalz kümmern. Gespräche sind da gestern schon gelaufen.“ Einst Glanzbau in Weiß 1900 oder kurz zuvor wurde das Gutshaus in Altenpleen gebaut. Es ist ein zweigeschossiges Putzgebäude in Weiß. Über dem Eingang befindet sich ein Wappen der Familie Dewitz, das drei Pokale mit Deckeln zeigt. Die Familie Dewitz war sehr angesehen und hatte vor allem in Hinterpommern viel Besitz. 2010 wurde das Gutshaus nach häufigem Besitzerwechsel zwangsversteigert, doch auch danach wurde es weiterverkauft. Kurz nach der Wende gab es zwar mal eine Sanierung, doch inzwischen sprechen die Einheimischen nur noch von einer Ruine. Ines Sommer

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