Hochschule Stralsund: Baltic Sea Forum wegen Corona erstmals online

Dieser Bachelor-Studiengang trägt bestimmt den längsten Namen der an der Hochschule Stralsund – Management Studies in the Baltic Sea Region (BMS). Für Jennifer Löbert und ihre Kommilitonin Ulrike Klaaß ist es aber genau die Ausbildung, weshalb sie zum Studium an den Strelasund gezogen sind. „Der Studiengang wird in Deutschland nur einmal so angeboten“, sagt Jennifer Löbert, die aus dem sächsischen Bautzen an die HOST gekommen ist. Für die Thüringerin Ulrike Klaaß spielte die Hansestadt bei ihrer Entscheidung ebenfalls eine Rolle: „Stralsund lockt natürlich.“ Überall arbeiten, wo englisch gesprochen wird: Die zwanzigjährigen Studentinnen sind sich einig, dass der international anerkannte englischsprachige Studiengang nicht nur anspruchsvoll ist, sondern auch ein gutes Sprungbrett für das künftige Berufsleben. Lesen Sie auch: Hochschule Stralsund schränkt Präsenzbetrieb auf dem Campus weitgehend ein „Ich kann überall auf der Welt arbeiten, wo englisch gesprochen wird“, sagt Ulrike Klaaß. Zudem gehört zum Studium auch das Erlernen einer weiteren Fremdsprache aus dem baltischen Raum. Beide gehören zu dem neunköpfigen studentischen Team, das seit Ende Juli das Baltic-Sea-Forum vorbereitet. Unternehmen aus MV für den baltischen Raum aufschließen: „Das Forum hat Tradition an der Hochschule, es findet in diesem Jahr zum 26. Mal statt“, sagt Prof. Björn Jacobsen, der im Studiengang Management Lehre und internationales Management lehrt. Er ist seit fünf Jahren an der Hochschule und hat die Idee mitgebracht, das jährliche Baltic-Sea-Forum mit einem Themenland zu bereichern. In diesem Jahr wird das Polen sein. Für den Professor stecken vor allem zwei Schwerpunkte hinter dem Forum. „Zum einen geht es darum, interessierte Unternehmen in MV mit unserem wissenschaftlichen Ansatz für das wirtschaftliche Potenzial aufzuschließen, das der Ostseeraum bietet und jene zu begleiten, die hier schon aktiv sind. Andererseits soll das Forum auch den Studierenden ganz praktische Erfahrungen und Kontakte vermitteln.“ Corona fordert neue Herangehensweise heraus: Was die praktischen Erfahrungen betrifft, machen Ulrike Klaaß und Jennifer Löbert mit ihren Teamkollegen in diesen Tagen jede Menge davon. Denn in Corona-Zeiten muss so ein Forum ganz anders geplant werden. „Konnten sich in den Vorjahren Referenten, Studenten, Wirtschaftsvertreter und Zuschauer ganz zwanglos auf dem Campus zum Forum treffen, geht das wegen der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in diesem Jahr eben nicht“, sagt Jennifer Löbert. Neue Ideen mussten her und umgesetzt werden. „Es war schnell klar, dass wir das Forum diesmal nur online organisieren konnten“, sagt Ulrike Klaaßen. Entsprechende Themen zu Tourismus, Wirtschaft und Kultur waren schnell abgesteckt. Zur Umsetzung wurde diskutiert. „Eigentlich wollten wir Interviews mit den Gesprächspartnern führen, haben uns aber wegen der Kontaktbeschränkungen dagegen entschieden“, berichtet Jennifer Löbert. Zudem führte der Mangel an technischen Ressourcen dazu, dass sich die vorgesehene Interaktion mit den Zuschauern an den Computerbildschirmen nur schwer realisieren ließ. Videos werden zu Themenbeiträgen vorproduziert: In der Konsequenz heißt das für das Team, alle Beiträge zu den Themen vorzuproduzieren – von den Grußworten der Rektorin und des Stralsunder Oberbürgermeisters bis hin zu Beiträgen über einen Alumni, der an der HOST Baltic-Management studiert hat, heute in Polen lebt und arbeitet, oder dem geplanten Kochtutorial, mit dessen Hilfe das polnische Nationalgericht Bigos nachgekocht werden kann. Letztere Idee entstand aus der Tatsache, dass der Programmteil aus Vor-Corona-Zeiten „Catering mit Spezialitäten des Themenlandes“ sich diesmal nicht wiederholen ließ. Onlinevorteil: Mehr Reichweite übers Internet: Für einen weiteren Höhepunkt der geplanten Videoreihe konnten die Studenten Lorenz Caffier (CDU), Innenminister MV gewinnen, der zu den deutsch-polnischen Beziehungen sprechen wird und warum es sich lohnt, den Blick zum östlichen Nachbarn Mecklenburg-Vorpommerns zu richten. „Die geplanten Videos sollen jeweils nicht länger etwa 45 Minuten sein und jeweils im Wochenrhythmus hochgeladen werden“, sagt Ulrike Klaaßen. Deshalb wurde für das Forum diesmal ein längerer Zeitraum angesetzt. Zwischen dem Startschuss am 9. Dezember und dem letzten Event am 27. Januar gibt es alles zu sehen, was die Studierenden an Ideen umgesetzt haben. „Damit wir auf das Forum auch ein entsprechendes Feedback erhalten, haben wir zudem ein Quiz vorbereitet, dessen Fragen die Teilnehmer beantworten können, die unsere Beiträge gesehen haben“, so Jennifer Löbert. Inzwischen hat das Vorbereitungsteam auch die Vorteile des Onlineforums für sich erkannt, denn so die Hoffnung – durch die Verbreitung über einen speziellen Youtube-Kanal lassen sich deutlich mehr Teilnehmer erreichen, als sonst in einen Hörsaal passen. Kontakt zum Team: bsf@hochschule-stralsund.de Lesen Sie auch: MV-Hochschulen: Studium durch Lockdown wohl nur noch online Hochschule Stralsund verabschiedet Absolventen-Ehrung online Stralsunder Student kritisiert Corona-Lockdown mit Fakten Von Jörg Mattern