Hunde an die Leine: Stadt will durchgreifen

Es grünt ganz mächtig um die Trebelmetropole, scheint es. Grundschule, Stadt und Agrargesellschaft wollen im Rahmen der Alleenförderung (die OZ berichtete) gemeinsam ab Herbst in Tribsees 50 Wildobstbäume pflanzen, ein Projekt, das insgesamt über fünf Jahre laufen soll. Auch die Kastanienallee zum Gutshaus Rekentin soll über das Alleenprogramm mit passenden Bäumen ergänzt werden. Zudem soll im Gebiet an der ehemaligen Mülldeponie aufgeforstet werden, habe die Agrargesellschaft zugesagt. So erhalte man die schöne Stadtansicht aus Richtung Stralsund auf die „Nordquebbe“, denn es hätten auf dem Gelände auch Solaranlagen wachsen können, berichtete Tribsees Bürgermeister Thomas Molkentin in der letzten Stadtvetretersitzung. Gute Nachrichten vermeldete er auch aus dem Stadtpark. Dessen besonders urwüchsige Eichen fanden einen Liebhaber in Bayern, der genau dieses Muster für Furnierholz gesucht hatte. So war er bereit, sechseinhalb mal mehr für den Festmeter zu zahlen als für Eiche üblich. Zu den überraschend hohen Holzeinnahmen, das Dreifache des Erwarteten, trug natürlich auch bei, dass mehr Holz eingeschlagen wurde. Doch auch manchem Wildwuchs gilt es, Einhalt zu gebieten. So gebe es immer mehr Pkw in der Stadt, die abgestellt werden müssten. An einem Parkplatzkonzept wird bereits gearbeitet, das werde den Bürgern zu gegebener Zeit in einer Versammlung vor- und zur Diskussion gestellt. Höchste Zeit wird es für eine Satzung zur Hundehaltung in der Trebelstadt. „Eigentlich muss jedem Bürger bekannt sein, dass er für seinen Hund haftbar ist“, seufzte Molkentin über die offenkundige Gleichgültigkeit einiger Hundefreunde den Bundesgesetzen gegenüber. Immer wieder sehe man große Hunde frei in der Stadt herumlaufen. Nachdem es erneut zu Angriffen der ,besten Freunde des Menschen‘ auf Passanten gekommen ist, sieht die Stadt Regelungsbedarf. Das Stadtentwicklungskonzept Kindertagesstättenversorgung ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluss, meint Bürgermeister Thomas Molkentin, doch mit ihrer Zustimmung schufen die Stadtvertreter die Grundlage, um in dieser Angelegenheit Förderanträge zu stellen. Allerdings seien die derzeit von den Gemeinden erwarteten Eigenanteile problematisch hoch, so Molkentin. Eine europaweite Ausschreibung, wie zunächst für möglich gehalten, sei nicht notwendig. Sechs regionale Ingenieurbüros würden sich an den Ausschreibung beteiligen. Die Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern muss sich in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 eine Rechtsform geben, um weiterhin Zugang etwa zur höchstmöglichen Unterstützung mit Leader-Mitteln zu haben. Geeignet erscheint der eingetragene Verein. Die Tribseeser Stadtvertretung beschloss, bei entsprechender Gründung, Mitglied im Verein Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern zu werden. Die Mitgliedschaft könne jederzeit beendet werden und koste die Stadt 60 Euro jährlich. „Das sollte es uns wert sein“, erklärte Molkentin. Der Trebelstadt gehört ein 400 Hektar großes, zusammenhängendes Jagdgebiet, das bislang von der Jagdgenossenschaft mit bewirtschaftet wurde. Die inzwischen gängige Lesart des Gesetzes verlangt dafür allerdings einen formellen Verzicht auf die Eigenjagd. Das hatte man früher auch in Tribsees falsch verstanden, und nun die alte Praxis mit einem entsprechenden Beschluss bis zum Auslaufen der Jagdpachtverträge zum 31. März geändert. Bei der Jagdgenossenschaft, die von einheimischen Jägern getragen werde, sei die Aufgabe in guten Händen, so Molkentin. Zu der Frage, wie danach mit dem Tribseeser Jagdgebiet verfahren werden soll, wird eine gesonderte Vorlage erstellt. f Susanne Retzlaf

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