Insel-Brauerei Rambin setzt die ersten Biere an

Das erste Rüganer Bier der Insel-Brauerei ist in der Brauwerkstatt schon angesetzt, wenn auch erst einmal nur in relativ kleinen Kupferkesseln. Die große Brauanlage wird in den nächsten Wochen installiert. Der Probebetrieb läuft aber schon jetzt auf Hochtouren und Braumeister Markus Berberich, der seit seiner Zeit als langjähriger Geschäftsführer der Störtebeker-Brauerei Stralsund in der Branche als absolut qualitätsversessen gilt, will keine Schnellschüsse abfeuern. Dem gebürtigen Saarbrücker, der im bayrischen Weihenstephan sein Brauerdiplom abgelegt hat, geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität. Und die muss stimmen, meint er. Weithin sichtbar für viele Vorbeifahrende wächst das Gebäude der Insel-Brauerei in Rambin neben der „Pommernkate“. Doch auf einen Eröffnungstermin will sich Berberich noch nicht festlegen. „Die Frage nach dem Start wird mir zur Zeit am häufigsten gestellt“, sagt Braumeister Markus Berberich und antwortet dann immer lachend: „Wenn es richtig gut schmeckt“. Er freut sich jetzt zunächst auf die Entwicklung der seltenen Bierarten, die er zusammen mit seinem Braugesellen Jan Luft in einer kleinen 50-Liter-Testanlage in Rambin startet. „Neben der eigenen Brau- und Sommelier-Erfahrung stand in den letzten Monaten für mich der Austausch mit den besten Braumeistern aus aller Welt im Mittelpunkt“, sagt Berberich. „Aber jetzt kommen wir endlich zum praktischen Teil. Wir werden besondere Hopfensorten, wilde Hefen und spezielle Braumalze testen und die Rezepturen entwickeln.“ Dabei steht die Umsetzung der eigenständigen Brauphilosophie, die sich nur am Genuss ausrichtet, im Mittelpunkt. Alle Biere der Insel-Brauerei werden ausschließlich mit Naturhopfen, anstelle von Hopfenextrakten und Hopfenpellets, in offenen Gärbottichen, anstelle von geschlossenen Tanks, und naturbelassen ganz ohne Filter und Filterhilfsmittel gebraut. Die Veredlung erfahren diese seltenen Bierarten durch die „Methode Traditionelle“, die Flaschenreifung ähnlich der Champagnerreifung in einer eigens dafür gebauten Reifekammer. „Im Ergebnis werden die genussvollsten Biere stehen, die nicht nur charakteristisch schmecken, sondern auch schön aussehen“, sagt Berberich. „Mit unserer Genussbierbrauerei können wir außerdem die charaktervollsten Getreidebrennwürzen herstellen. Diese werden wir dann — nach dem berühmten schottischen Pot-Still-Verfahren — mit Rau- und Feinbrandblase in unserer eigenen Destillerie brennen“, erklärt der Brauerei-Chef mit Vorfreude auf die Wintermonate. Neben dem Lagerverkauf und Verkostungsraum mit Biergarten vertreibt die Insel-Brauerei Einzelflaschen in den zwei Größen, 0,33 l und 0,75 l, im Onlineshop und an spezialbierinteressierte Händler im In- und Ausland. Belgische Partner Im Sommer 2015 soll die Insel-Brauerei eröffnet werden. Vorerst entstehen sechs feste Arbeitsplätze. Markus Berberich hat zwei belgische Geschäftspartner, Frans und Andries de Groen, die in Belgien und den USA Spezialbrauereien besitzen. Das Areal in Rambin ist 2000 Quadratmeter groß. Christian Rödel

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