Kleine Feuerwerke zu Silvester in Stralsund

André Kretzschmar, Leiter der Stralsunder Tourismuszentrale, findet klare Worte: „Ein Silvesterfeuerwerk, so wie wir es in den vergangenen Jahren erlebt haben, wird es nicht geben.“ Das erklärte er vor den Mitgliedern des Kulturausschusses der Stralsunder Bürgerschaft. „Aber“, schiebt er hinterher, „wir werden es nicht komplett ausfallen lassen.“ Diskussion ausgeschlossen: Doch bevor er die Alternative konkretisiert, weist er noch einmal darauf hin: „Auch wenn es niemand mehr hören kann, aber wir haben im Moment eine Verordnung und ich sage auch klipp und klar, da muss ich auf nichts warten, da muss ich auch nicht auf die Dezemberverordnung warten“, erklärt er mit Hinblick auf Diskussionen, was denn wäre, wenn sich die Infektionszahlen erholen würden. Großveranstaltung seien bis 31. Dezember 2020 schlicht nicht erlaubt. „Sie kennen alle Stralsund und kennen, wie es Silvester aussieht. Wir bringen an diesem Abend bis zu 10 000 Menschen zusammen. Allein auf der Hafeninsel haben wir jedes Mal 3000 bis 4000 Gäste und auch entlang der Sundpromenade rechnen wir jährlich mit so einer Zahl“, sagt Kretzschmar. An anderen Punkten, von denen man das Feuerwerk sehen kann, kommen ebenfalls viele Menschen zusammen, erklärt der Touristiker, der mit der Tourismuszentrale seit zehn Jahren das Feuerwerk in Eigenverantwortung organisiert. „Wir sprechen hier also von nichts anderem als einer Großveranstaltung.“ Punktuelle Feuerwerke: In diesem Jahr werde es ein Feuerwerk für die Stralsunder geben. Aber eben anders als bisher. Man werde ein klassisches Feuerwerk anmelden, aber keine Veranstaltung. „Wir werden in die Stadt gehen, und damit meine ich nicht nur die Innenstadt, und an drei oder vier verschiedenen Punkten ein Feuerwerk in die Luft schießen.“ Wo das sein wird, werde selbstverständlich nicht gesagt. „Deshalb machen wir das an verschiedenen Orten, damit alle Stralsunder das erleben können. Wir bringen das Feuerwerk sozusagen nach Hause und erhellen den Himmel der ganzen Stadt, ohne dass jemand in die Innenstadt kommen muss“, schaut er voraus. Außerdem werde auf bodennahes Feuerwerk verzichtet. Das wird im Übrigen diesmal direkt zum Jahreswechsel passieren, also um Mitternacht. Alternative Adventsmärkte: Erneut auf der Tagesordnung stand beim Kulturausschuss das Thema Weihnachtsmarkt. Der Fokus war diesmal darauf gerichtet, welche Alternativen es zu einem großen Markt geben könnte. Doch auch hier macht Timo Viecens von den veranstaltenden Stadtwerken Stralsund deutlich, dass es wegen der Landesverordnung einen klassischen Weihnachtsmarkt nicht geben wird, da sei auch die Größe unerheblich. Man konzentriere sich derzeit darauf, dass man trotz allem ein Weihnachtsgefühl vermitteln kann, in dem im gesamten Stadtbereich, also auch in anderen Stadtteilen, „Schmuckformen aus- und ausgebaut werden“. In welcher Form das stattfinden wird, werde im Moment mit Hochdruck erarbeitet. Lesen Sie auch: Bahnhof Stralsund: Deutsche Bahn sucht Mitarbeiter Stralsund: Dealer mit „Koks-Taxis“ verurteilt Stralsund: Sperrungen in der Heilgeiststraße ab 18. November Ein Weihnachtshaus in der Altstadt: Ein Vorschlag zu einer Alternative zum großen Adventsmarkt kam unter anderem von Kunsthändlerin Antje Hübner. Allerdings stecke diese Idee noch in den Anfängen. Antje Hübner erklärte, dass sie sich gemeinsam mit Händlern des Rügenmarktes Gedanken darüber gemacht habe, dass Einzelhandel derzeit nicht verboten sei. Deshalb sei man am Überlegen, ob man sich geeignete Flächen für den Adventszeitraum in der Stadt mietet und die Händler dort turnusmäßig ihre Waren anbieten können. „Das wäre dann vielleicht ein Weihnachtshaus“, schaut Antje Hübner voraus. Passend dazu hätte man die Idee eines Adventskalenders quer durch die Altstadt in den Schaufenstern von 24 Händlern. Dort könnte jeder ein Stück freiräumen und dann können sich dort für 24 Stunden die Händler präsentieren, die im Weihnachtshaus ihre Waren anbieten. Derzeit sei man auch mit der Stadtverwaltung in Kontakt und schaue, wie man diese Idee umsetzen kann. Weihnachtsgarten mit Feuerschale: Einen weiteren Vorschlag reichte Bert Linke, Betreiber des Bürgergartens, ein. Er bietet die Möglichkeit eines „Weihnachtsgartens“. Dabei gehe es nicht vordergründig um einen Weihnachtsmarkt, sondern viel mehr darum, dass man kleinere, coronakonforme Feiern auf dem Gelände machen kann. Fünf Veranstaltungsorte stehen zur Verfügung, dazu können Grills oder Feuerschalen genutzt werden. Auch die Idee zu einem kleineren Markt, bei möglicherweise gelockerten Corona-Richtlinien, brachte er auf den Tisch. Auch dafür würde sich das Gelände am Knieperdamm eignen. Von Miriam Weber