Mit der „Gri Gri“ auf dem Sund unterwegs

1785 Seemeilen hat die „Gri Gri“ seit Anfang April auf der Uhr. „Da sind wir von Lübeck aus zu unserer Baltic-Tour gestartet“, sagt Marc Oehler. Dem 64-jährigen Schweizer gehört mit seiner Frau Beatrice das Aluminium-Boot „Gri Gri“ des Typs Ovni. Derzeit macht die 11,40 Meter lange Yacht Station im Stralsunder Hafen. Der Heimathafen des Schiffes liegt in der Bretagne, „weil es in der Schweiz eigentlich nur einen Hafen gibt und von dort aus ist es zu den gut zu segelnden Gewässern einfach zu weit“, erklärt Marc Oehler. Im vergangenen Jahr brachte das Ehepaar das Boot von der Bretagne aus über Belgien, Holland, den Nord-Ostseekanal und Kiel nach Lübeck. Dort überwinterte die „Gri Gri“. Im April dieses Jahres begann dann die Tour über die Ostsee. Dänemark, Norwegen, Schweden und der Göta-Kanal. „Das ganze Programm“, sagt Beatrice mit einem Lachen. An Bord befinden sich mehrere Reiseführer für jede Region. Anfang August gesellten sich Angela Rost und ihr Mann Hans Rudi Hunter dazu und das Quartett umrundete gemeinsam die Insel Rügen. „Wir segeln das erste Mal in diesem Revier. Es ist einfach wunderbar“, schwärmt Beatrice. Auch für Stralsund an sich haben die Schweizer nur lobende Worte. „Die Architektur der alten Hansestädte gefällt uns und gemütlich auf dem Alten Markt am Wasserspiel zu sitzen ist einfach schön“, sagt Angela Rost. Die weitere Route der „Gri Gri“ steht noch nicht genau fest. „Da müssen wir nach dem Wind schauen“, sagt Marc. Doch seine Frau erklärt, dass sie schon gern noch einmal nach Rostock und in Richtung Darß möchte. Den ungewöhnlichen Namen des Schiffs erklärt Marc Oehler: „Wir sind früher viel gereist, waren oft in Afrika. Dort ist es Brauch, dass der Medizinmann seinen Stammesangehörigen ein Beutelchen gibt, in dem sich Substanzen befinden, die Gefahren abwehren sollen. Diese Beutelchen, die wie ein Talisman sind und um den Hals getragen werden, heißen Gri Gri.“ Die Oehlers haben vor 15 Jahren das Segeln für sich entdeckt. „Vorher waren wir eher mit dem Caravan unterwegs, dann haben wir das Segeln ausprobiert und diese langsame Art des Reisens spricht uns an“, sagt Marc. „Das Geräusch des Wassers am Rumpf, das ist wie Musik für mich“, ergänzt seine Frau. „Außerdem sind wir ganz dicht an der Natur. Was Besseres gibt es doch nicht.“ Der Stralsunder Hafen 300 Liegeplätze bietet die City-Marina an der Nordmole an neun Stegen. Die Gastlieger kommen aus ganz Deutschland, den skandinavischen Ländern, aus Polen, England, der Schweiz und sogar Amerika. Immer mehr Segler aus den baltischen Ländern entdecken die Region für sich. Miriam Weber

Stralsund - Mit der „Gri Gri“ auf dem Sund unterwegs