Mit zwei Promille intus ans Steuer gesetzt

Wegen Trunkenheit am Steuer wurde Michael Z.* aus Tribsees vom Amtsgericht Ribnitz-Damgarten zu einer Geldstrafe verurteilt. Am 11. September des Vorjahres soll der 33-Jährige in der Nähe von Tribsees mit einem Blutalkoholwert von 2,04 Promille am Steuer gesessen haben. „Die Polizei wirft mir vor, mit dem Auto gefahren zu sein. Ich habe aber meinen Wagen nicht angerührt“, beteuerte Michael Z. vor Gericht. Mit den drei Zeugen Nadine H., Daniela R. und Dennis P. habe er sich zuvor an der Tankstelle in der Nähe seiner Wohnung getroffen und dort zwei Flaschen Bier getrunken. „Ich bin zu Fuß mit Dennis P. nach Hause gegangen, dort tranken wir noch mehr und gingen ab und zu runter zum Rauchen. Auf einmal stand die Polizei vor meiner Tür“, so der Angeklagte. Die Zeugin Nadine H. schilderte den Verlauf der Nacht allerdings ganz anders: „Kurz nachdem Dennis P. und Michael Z. die Tankstelle verließen, kamen sie schon mit dem Auto angefahren und sind auch gleich wieder los.“ Danach sei sie zusammen mit Daniela R. nach Hause gegangen. Später habe sie einen Anruf von ihrer Freundin bekommen, dass Michael Z. immer noch mit dem Auto unterwegs sei. „Gemeinsam haben wir dann die Polizei gerufen“, sagte Nadine H. Die Zeugin konnte den Angeklagten dazu bringen, das Auto zu verlassen, bevor die Polizei das Grundstück erreichte. Einen ähnlichen Tathergang beschrieb auch Daniela R.: Nachdem sie Nadine H. Zuhause abgesetzt hatte, habe sie gesehen, wie der Angeklagte ins Auto steigen wollte und androhte, dass dies seine letzte Fahrt sein werde. Aus Angst vor einem Suizidversuch habe sie erst ihre Freundin um Hilfe gebeten und dann die Polizei gerufen. Während eines Rückrufes der Beamten sei der Angeklagte die Ernst-Thälmann-Straße entlang gefahren. Zeuge Dennis P. unterstützte hingegen die Aussage des Angeklagten. Beide wären, nachdem sie die Tankstelle verließen, in der Wohnung gewesen und nicht mit dem Auto unterwegs. „Das Auto stand die ganze Zeit über kerzengerade in der Parklücke“, sagte P. aus. Richter Chris Neumann verurteilte Michael Z. wegen Trunkenheit am Steuer. Grund dafür war die Glaubwürdigkeit der beiden Zeuginnen, welche die Nacht detailliert beschreiben konnten. Neben der Geldstrafe von 450 Euro erhielt der Angeklagte eine Führerscheinsperre von zwölf Monaten. *Alle Namen geändert Gerichtsbericht Caroline Lentz

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