Nachtschwärmen vor einmaliger Kulisse

Das Ozeaneum ist eine begehrte Spielstätte. Die langjährige Kooperation mit dem Theater Vorpommern und die erfolgreichen Konzerte von Basic Events beweisen dies. Im Saal „Riesen der Meere“ gastierten bereits Nils Landgren, Keimzeit, die Brüder Wingenfelder, Heinz Rudolf Kunze oder Thomas Godoj. Der Kölner Bestsellerautor Frank Schätzing verblüffte mit seiner Multivisionsshow die Zuschauer und bescherte ein volles Haus. Als Veranstalter dieses exklusiven Termins zeichnete das Ozeaneum verantwortlich. Einen zweiten Schritt in Richtung Kulturanbieter will das Haus am 3. Mai gehen. Vor dem Nordseeaquarium gibt Christoph Reuter ein außergewöhnliches Debüt. Aus dem Moment heraus improvisiert der Solist am Grandpiano über Werke von Claude Debussy, Robert Schumann und Wolfgang Amadeus Mozart und untermalt vor den versammelten Zuhörern den abendlichen Zug der vorbeigleitenden Fisch-Schwärme. „Es ist unser Herzensprojekt“, bestätigt Christine Lanz. Im Dezember 2011 erlebte die Veranstaltungsleiterin des Ozeaneums den Jazzpianisten in Berlin als Begleiter des Kabarettisten Eckart von Hirschhausen, zwei Monate später an der Seite der Saxophonistin Tina Tandler in Zingst. Seitdem stand die Einladung nach Stralsund. Die Hansestadt ist dem Musiker dank familiärer Bindungen und seiner Stralsund-Urlaube vertraut. In bester Erinnerung bleibt ihm in der letzten Spielzeit des Theaters Vorpommern der Auftritt mit seiner Band L‘Arc Six, dem Chor des Hansa-Gymnasiums und des Philharmonischen Orchesters Vorpommern unter Golo Berg innerhalb der Reihe Philharmonic + . „Ich wusste, es wird speziell und besonders“, erinnert sich Christoph Reuter an den Abend unter den schwebenden Walen. Es wurde mehr als dies. Die anschließende Nachtführung gab die Initialzündung zur neuen Reihe „Kultur im Meer“. Das Nordseeaquarium mit seinen 2,6 Millionen Litern Wasser, den Haien, Rochen, Thunfischen und Zackenbarschen taten es ihm an. „Ich empfinde es als einen Luxus, dort zu spielen“, äußert der Pianist. Der Ort, die Gäste und die Musik würden zusammen etwas Einmaliges schaffen. Darin ist er mit Christine Lanz einer Meinung. „Es würde uns freuen, wenn die Stralsunder dies für sich annehmen und als einen Auftakt zu einer neuen Reihe begrüßen“, fügt Lanz hinzu. Ein Drittel von insgesamt 80 Karten sei bereits über die Kassen und den Onlineshop des Ozeaneums verkauft. • www.ozeaneum.de Uwe Roßner

Stralsund - Nachtschwärmen vor einmaliger Kulisse