Nieparser Jugendklub: Online-Ferienspiele ergaben tolle Projekte

Der Jugendklub in Niepars wirkt im aktuellen Corona-Lockdown nur auf den ersten Blick verwaist. Klubchefin Gabi Framke hat die Zusammenarbeit mit ihren jungen Stammgästen per Videochat aufrechterhalten. „Der Kontakt übers Internet hat sich vor allem jetzt in den Winterferien bewährt, als wir daran gingen, uns für 2021 ein neues Jahresprojekt zu organisieren“, sagt die Sozialarbeiterin des Vereins Jugendhaus Storchennest. Gemeinsam wurden über Videoplattformen wie Zoom und Jitsi am Computer und Smartphone Ideen entwickelt, die schließlich in den Arbeitstitel „Auf den Spuren der Vergangenheit“ mündeten. Erkundet wird Spannendes aus der näheren Heimat: „Es geht darum, die nähere Heimat zu erkunden, in Niepars und den Dörfern rundherum“, sagt Gabi Framke. Immerhin sieben Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 19 Jahren aus Niepars und Umgebung machten sich eifrig daran, ihre Gedanken in das Vorhaben einzubringen. Dafür holten sich die Mädchen und Jungen das in Niepars ansässige Projekt „Demokratie leben“ als Träger des Vorhabens zur Unterstützung mit ins Boot. Die Palette an Ideen, die zusammengetragen wurden, ist umfangreich. So soll die Geschichte alter Häuser und ihrer Bewohner erkundet und Zeitzeugen sollen zum Leben auf dem Lande befragt werden. „Manche Projektteilnehmer wünschen sich auch, handwerklich aktiv zu werden“, sagt die Klubchefin. Das Interesse reicht dabei vom Töpfern über die Steinbearbeitung bis hin zur Herstellung eigener Farben. Lesen Sie auch Eltern und Schüler fordern weitere Lockerungen an Schulen in MV Fällt der Osterurlaub dieses Jahr aus? Tourismusverband MV hält Öffnungen für möglich Mit dem Töpfern wurde schon mal begonnen: Es blieb nicht lange beim Ideensammeln. „Mit dem Töpfern wurde in den Ferien schon mal in Eigenregie zu Hause begonnen“, sagt Gabi Framke. Sie hat dafür den Lehm besorgt. So soll Geschirr entstehen, dass die Kinder dann in den Sommerferien nutzen können, wenn alle wieder zusammenkommen können, um ihrem Projekt den letzten Schliff zu verleihen. Ein Trio aus der Projektgruppe machte sich dieser Tage auf den Weg, einen alten Kummerower zu befragen, der in jungen Jahren mit seinen Eltern auf der Flucht ins Dorf gekommen ist. Das Interview, das dabei entsteht, wollen sie dann mit Bild und Ton zusammenschneiden. Publizistische und technische Hilfe für das Projektziel: Dabei wird publizistische wie technische Hilfe nötig sein. „Die Jugendkunstschule Vorpommern-Rügen will uns dabei mit der Autorin Silke Peters und mit dem DJ Danco Lewin unterstützen“, so Gabi Framke. Sie hat schnell gemerkt, wie aufgeschlossen sich die Kinder und Jugendlichen auf die Reise zu den Spuren der Vergangenheit gemacht haben. Und so hat die Sozialarbeiterin keine Zweifel daran, dass sich die Gruppe noch vergrößern wird, je mehr sich das Leben in der Pandemie-Zeit wieder der Normalität annähert. Von Jörg Mattern