Spielplatz am Klostergarten stört Anwohner

Der Spielplatz am Franzburger Klostergarten muss weg — das ist die Forderung von Thomas Hojenski, der mit seiner Familie gleich nebenan in der Schlossstraße wohnt. „Die Lärmbelästigung kann man uns nicht zumuten. Ich bin für eine Verlegung“, sagte der Mann in der Einwohnerfragestunde der letzten Stadtvertretersitzung und meinte, man könne nicht mehr unbehelligt auf seiner Terrasse sitzen. Bürgermeister Dieter Holder (parteilos) versprach, sich das Ganze noch einmal anzusehen und meinte: „Eine Verlegung kommt sicher nicht in Frage, aber wir müssen gucken, ob vielleicht ein Sichtschutz hilft.“ Der Mini-Spielplatz — hier stehen Wippe, Rutsche und Schaukelpferd für Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren — wurde von der Stadt und vom Verein zur Förderung von Kultur, Historie und touristischer Entwicklung in Franzburg gebaut. Immerhin 2600 Euro hatten Einwohner und Gewerbetreibende gespendet. 1500 Euro kamen von der Sparkasse. Bedingung: „Das Geld musste für ein innerstädtisches Projekt verwendet werden“, erklärt Kerstin Martens aus dem Franzburger Bauamt. „Der Verein hat lange nach einem geeigneten Platz für die Spielgeräte gesucht. Dann hat man sich für diesen Bereich entschieden. Die Firma Kies und Transport sowie der Hausmeisterservice von Herrn Kuhn haben für Material und Technik gesorgt, und die Feuerwehr half beim Aufbauen“, weiß der Bürgermeister. Drei Jahre habe man um den Spielplatz gekämpft. „Wir wollten einerseits ein Angebot für die Familien mit kleinen Kindern in der Stadt. Andererseits geht es um die Galerie-Besucher. Die Lütten können ja nicht die Ausstellung im Landratsamt besuchen, deshalb hatte der Verein die Idee, diesen Spielplatz zu planen“, so Dieter Holder. Nachdem die Standortfrage geklärt war, hatte man alles in zwei, drei Tagen aufgebaut. „Ich gehe davon aus, dass hier ab 18.30 Uhr Ruhe ist. Und das sind doch keine Massen, die hierher kommen. Der Lärm hält sich also in Grenzen“, so Holder und ergänzt: „Ich bin froh, dass Kinderlärm gesetzlich nicht verboten ist. Und wir sollten uns auch freuen über Leben in der Stadt.“ Der 49-Jährige, der bei der Berufsfeuerwehr in Stralsund arbeitet, habe auch schon mit anderen Anwohnern gesprochen. „Der Spielplatz stört nicht, sagen die Leute. Also müssen wir mit Herrn Hojenski noch eine Sonderlösung finden.“ Der Anwohner hatte angesprochen, dass die Kinder auf seine Terrasse gucken. „Klar, wenn sie oben auf den Turm klettern, können sie rundum gucken, oder wenn sie auf die Mauer klettern. Aber ob das nun so die große Belästigung ist... Ich werde aber noch mal mit allen Beteiligten reden“, so das Stadtoberhaupt, das letzten Sommer neu ins Amt gewählt wurde und als Parteiloser auf der Liste der CDU das Rennen machte. Ines Sommer

Franzburg - Spielplatz am Klostergarten stört Anwohner