Stralsund: Psychologin veröffentlicht zweiten Roman „Die Weltraumeiche“

Ein bunter Vogel in einem Nest voller Spatzen. „Das hat meine Mama mal über mich gesagt“, erinnert sich Maria Bronk mit einem Lachen. Die 38-Jährige hat gerade ihren zweiten Roman herausgebracht, „Die Weltraumeiche“. Doch das allein ist nicht das Besondere an der jungen Frau, deren Wurzeln im Spreewald liegen. Viel mehr ist es die Vielzahl der Dinge, mit denen sie ihr Leben füllt und die sie zu einem „bunten Vogel“ machen. Backen, Ballett, Tanz, Klavier, Spinnen, Stricken, Sticken, Imkern – und Schreiben. Ein Hobby nach dem anderen entdecken: „Ich bin aufgewachsen in der Mitte von Nirgendwo. Meine Eltern haben beide in der Landwirtschaft gearbeitet und davon habe ich viel mitgenommen, was etwa die Liebe und Nähe zur Natur betrifft.“ Bereits mit sieben Jahren entdeckte sie ihr erstes Hobby für sich, dem sie noch heute gern nachgeht. „Da habe ich angefangen zu backen, meine erste Buttercremetorte habe ich mit acht Jahren gemacht und an die kann ich mich sogar noch erinnern.“ Backen, das sei etwas, das einfach Spaß mache. Die Arbeit mit dem Teig, der Geruch der Gewürze, die Freude, wenn etwas fertig ist und man diese vielleicht auch noch mit anderen Menschen teilen kann. Ab in den Norden! Doch mit einem fantastischen Abitur kam für die Eltern von Maria Bronk eine Konditorlehre nicht infrage. Bei der Wahl des Studiums spielten zwei Dinge eine wichtige Rolle: „Ich liebe Finnland und ich liebe Shakespeare.“ Denn auch die Literatur, und das Schreiben selbst, nimmt seit dem Teenageralter einen großen Platz in ihrem Leben ein. „Also begann ich ein Studium der Fennistik und der Anglistik in Greifswald.“ Ihren Abschluss machte sie schließlich in Psychologie und Fennistik, dann zog es sie für drei Jahre nach Münster. „Ich habe immer wieder Zeit in Finnland verbracht. Das ist für mich mein Pralinenland. Ich gehe dorthin und fühle mich genauso zu Hause wie hier.“ Doch ihr Lebensmittelpunkt ist der Norden, ist Greifswald. „Weil ich mich hier einfach wohlfühle.“ Der Ausgleich zum Studium waren für Maria Bronk immer die Hobbys. „Wenn ich so zurückschaue, dann ist wohl alle zwei, drei Jahre ein neues hinzugekommen.“ Aus der Kindheit das Backen und das Lesen genauso wie das Sticken und Teppichknüpfen. „Während meines Studiums dann das Tanzen und später das Klavier“, zählt sie weiter auf. Größte Leidenschaft: Das Schreiben: Doch auch wenn sie nach wie vor allen Hobbys nachgeht: „Wenn ich mich für etwas entscheiden müsste, dann wäre es wohl das Schreiben.“ In Münster ist ihr erster Roman „Das Lied der halben Noten“ entstanden. Inhaltlich wurde dann in den Jahren 2013 bis 2015 „Die Weltraumeiche“ festgezurrt. Dass das Werk, dessen Titeloptik übrigens vom Stralsunder Grafiker Stefan R. von der Lieth stammt, erst jetzt erscheint, hat auch damit zu tun, dass Maria Bronk neben ihrer Arbeit als Psychologin eine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin absolviert. Trotz allem ist etwa ein Viertel des nächsten Romans bereits fertig. Lesen Sie auch: Stralsund: Bauvorhaben der Rewa im neuen Jahr Deutsches Meeresmuseum Stralsund: Schätze werden digitalisiert Etwas Großes aus dem Nichts erschaffen: Aber warum das Schreiben? „Da gibt es viele Gründe“, versucht die Psychologin zu erklären. Zum einen sei der ganze Schaffensprozess etwas Besonderes, das Kreative an sich. „Etwas aus dem Nichts zu machen. Es geht bei einer Idee los und daraus wächst dann etwas Großes. Außerdem kann ich mit Wörtern und Sprache spielen und Charaktere erschaffen.“ Doch das, was sie besonders antreibt, ist der Gedanke, dass sie anderen Menschen mit ihren Büchern eine gute Zeit bescheren kann. „Das Beste ist es doch, wenn ich sie mit dem, was ich schreibe, auch ein bisschen glücklich machen kann.“ Das sei ohnehin der rote Faden, der sich durch fast alles zieht, was sie tut. Die Menschen sollen sich gut fühlen: Für Maria Bronk sei es selbstverständlich, dass es in all ihren Büchern einen positiven Grundtenor gebe. „In meinen Büchern versuchen die Leute, gute Menschen zu sein.“ Doch dabei lasse sie ernste Themen überhaupt nicht aus. „Ich habe bisher ganz unterschiedliche Dinge geschrieben.“ Und so würde sie ihr aktuelles Werk als eine „Reise zu den Sternen auf den Flügeln der Fantasie“ bezeichnen. Es sei kurzweilig und den Untertitel „Man muss einen Vogel haben, damit es funktioniert“ darf man bei diesem Buch durchaus wörtlich nehmen. Doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Ideen für weitere Bücher hat Maria Bronk noch einige im Kopf. „Es ist wirklich so: Nach dem Buch ist vor dem Buch“, erklärt die Autorin. Info: „Die Weltraumeiche – Man muss einen Vogel haben, damit es funktioniert“ von Maria Bronk ist im Verlag tredition erschienen. Dort und in allen Buchhandlungen ist es erhältlich. Von Miriam Weber