Stralsunder Manfred Butter: Nachruf auf progressiven Stadtpolitiker

Er hatte ein Kämpferherz – und stellte dies als Stadtpolitiker bis ins hohe Alter hinein immer wieder unter Beweis. In der vergangenen Woche ist Manfred Butter am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Stralsund gestorben. Die Fraktion der Partei Die Linke in der Stralsunder Bürgerschaft trauert um ihr langjähriges und verdientes Mitglied. In ihrem Nachruf heben Andrea Kühl und Wolfgang Meyer hervor, dass Manfred Butter immer die Interessen der Bürger der Hansestadt vertreten hat. So schenkte er der parlamentarischen Arbeit viel seiner Energie und Aufmerksamkeit. Davon hätten ihn weder seine schwierige gesundheitliche Situation und noch die Behinderung abgehalten. Arbeit brachte Vertrauen der Bürger: Vorschläge und Beschlussvorlagen prüfte er immer gründlich. Neben Kritik gab es von ihm auch immer Vorschläge für die endgültigen Texte. Seine Arbeit als Abgeordneter brachte ihm über viele Jahre das Vertrauen zahlreicher Bürger ein, was sich auch darin widerspiegelte, dass er die Wahlperiode 2014 bis 2019 als Alterspräsident der Bürgerschaft mit einer Richtungsweisenden Rede eröffnete. Für neue Abgeordnete hätte Butter sogar eine Vorbildfunktion gehabt. „Wir sagen ihm und seinen Angehörigen an dieser Stelle dafür unseren Dank und große Anerkennung, und unser aufrichtiges Beileid. Sein Andenken wird bei uns immer in Ehren gehalten werden“, heißt es bei Kühl und Meyer. Manfred Butter brachte Progressivität in die Bürgerschaft: Auch Rupert Eilsberger erinnert sich an die gemeinsame Zeit mit Manfred Butter zurück. „Von 1995-2004 hatte ich das Privileg, in der Stralsunder Bürgerschaft zu sitzen. Es war die große Zeit des Manfred Butter. Bedauerlicherweise ist er nach langer schwerer Krankheit von uns gegangen“, schreibt Eilsberger. Für ihn war Butter jemand, der die Stadtpolitik prägte. „Das hing nicht zuletzt mit seiner unverwechselbaren kräftigen Stimme zusammen, die er oft und gern gebrauchte, stets mit einem Vorwurf im Nachklang“, schreibt Eilsberger. Auch er hebt die Arbeit im Stadtparlament hervor, lenkt den Fokus jedoch auf die besondere Progressivität der Anträge, die die Bürgerschaft nicht selten überforderten und dann ein katastrophales Ergebnis erzielten: Eine Stimme dafür (Manfred Butter), keine Enthaltungen; Rest dagegen. „So stellte er einmal den Antrag, alle Fußgänger-Überwege an größeren Straßen zu untertunneln“, erinnert sich Eilsberger. Er spricht von Butter als eine streitbare Person, die ihre prominente Stimme nicht selten gegen die politischen Gegner erhob. „Ich denke, dass er in Stralsund und vor allem im Stralsunder Rathaus unvergessen bleibt“, schließt Eilsberger. Von Andrea Kühl, Wolfgang Meyer und Rupert Eilsberger