Sturm auf Abgeordneten-Runde: 62 Kandidaten heiß auf 13 Sitze

Das ist Rekord in unserer Region: 62 Männer und Frauen möchten in der Gemeinde Steinhagen künftig mitbestimmen. So schickt die bereits etablierte CDU 17 Kandidaten ins Rennen. Die SPD geht mit elf Bewerbern an den Start. Der Unabhängige Bürgerrat, auch seit 20 Jahren in der Gemeindevertretung dabei, hat 17 Kandidaten auf dem Zettel. Und auch die neu gegründete Freie Wählergemeinschaft Steinhagen-Negast-Krummenhagen lässt sich mit 17 Vorschlägen auf dem Stimmzettel eintragen. 13 Abgeordnetenplätze hat das Steinhäger Gemeindeparlament — plus Bürgermeistersessel. „Es ist gut, dass sich so viele Namen auf der Kandidatenliste finden. Die Menschen wollen, dass sich etwas ändert“, ist sich Michael Masson-Wawer sicher. Der Spitzenkandidat der Freien Wählergemeinschaft betont, dass die Gruppe Wilfried Schwittay als Bürgermeisterkandidaten unterstützt. Man darf also gespannt sein, wie sich die Mehrheiten nach der Wahl verteilen. Auf jeden Fall ist von Politikverdrossenheit hier nichts zu spüren. Seit 20 Jahren sitzt Dietmar Eifler auf dem Bürgermeisterstuhl in Steinhagen, und das soll auch in den nächsten fünf Jahren so bleiben, wünscht sich der Christdemokrat. Unter dem Motto „Zukunft braucht Erfahrung“ zieht er in den Wahlkampf. „Das Allerwichtigste für mich ist, dass wir unsere sparsame Haushaltsführung in der Gemeinde fortsetzen. Nur so können wir die nächsten Jahre meistern“, sagt der 58-Jährige. Sparen heißt für ihn nicht, das bereits Geschaffene zu vergessen. „Wir müssen auch in unsere bereits gut ausgebaute Infrastruktur so viel investieren, dass wir sie erhalten. Denn gerade hieran machen die Bürger ihre Lebensqualität fest.“ Als Ziele sieht der Verwaltungsfachwirt die Beendigung des Straßenbaus in Krummenhagen und Steinhagen, aber auch der Bolzplatz in Negast und der Sportplatz in Steinhagen sollen attraktiver werden. Die Entwicklung der Ortsmitte in Negast stehen ebenso an wie die Umgestaltung der Fischereiwiese zu einem Tourismus-Informations- und Naturstützpunkt. „Gemeinsam mit meinen CDU-Mitstreitern stehe ich ebenso für die generationsübergreifende Gemeinwesenarbeit. Die ist wichtig, um dem demografischen Wandel entgegen zu wirken.“ Wilfried Schwittay nimmt zur Wahl am 25. Mai bereits zum dritten Mal Anlauf, um den Sprung auf den Bürgermeisterposten zu schaffen. „Ich spüre eine Wechselstimmung, damit stehe ich nicht alleine. Deshalb stellen Bürgerrat und Wählergemeinschaft auch so viele Kandidaten. Da sollte man auch einen Bewerber fürs Bürgermeisteramt ins Rennen schicken“, sagt der 58-Jährige. Mit dem Slogan „Immer vor Ort“ geht der Ökonom, der als Berufsschullehrer arbeitete und jetzt den Vorruhestand genießt, auf Stimmenfang. Schwittay, der seit 20 Jahren Chef des Unabhängigen Bürgerrates in Negast ist, möchte wie seine Mitstreiter die CDU-Mehrheit im Gemeindeparlament durchbrechen. Im Wahlprogramm hat der dreifache Familienvater u.a. die Kürzung der Abgeordneten-Diäten zu stehen. Das Geld sollte lieber für Kinder und Senioren, für Sport und Kultur verwendet werden. Fortführung des Kinderdorfes, die Gestaltung der alten Schule in Negast, die Erhaltung der Infrastruktur und die Einführung eines Gemeindewandertages und Einwohnerfragen zu Themen auf der Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung sind weitere Punkte. „Besonders wichtig ist mir, dass wir in der Abgeordnetenrunde wieder zu einem sachlichen, nicht parteigebundenen Arbeitsstil kommen.“ Wahlfieber in Steinhagen: 62 Bewerber für 13 Sitze SPD: Karl-Albert Schley, Dana Dietl, Lutz Sprycha, Ricardo Kolaska, Dirk Freitag, Frank Zipperling, Hans-Joachim Kühne, Wolfgang Prietz, Kirsten Maubach, Frank Schumann und Sebastian Werdermann CDU: Dietmar Eifler, Klaus Barnekow, Heike Zeh, Susanna Masur, Waldemar Büttner, Hansjörn Buttkereit, Sabine Czerwinski, Peter Rasch, Frank Pohl, Michael Zoth, Detlev Grabbert, Peter Pehnke, Jens Eichhorst, Jürgen Grieger, Lothar Schütt, Sven Rieck und Harald Belz Freie Wählergemeinschaft Steinhagen-Negast-Krummenhagen: Michael Masson-Wawer, Roland Schmidt, Claudia Pehnke-Schult, Mathias Sturm, Sieglinde Sprycha, Katrin Lewing, Klaus Harder, Burkhardt Steinfurth, Johannes Wilhelmus Mulder, Ina Burkhardt, Hans Hogreve, Marcel Langhoff, Friedhelm Gottschalk, Bernd Langhoff, Nils Methling, Marko Ringel und Thomas Schmidt Wählergemeinschaft unabhängiger Bürgerrat: Wilfried Schwittay, Dr. Ludwig Wetenkamp, Wolfgang Loose, Patrick-Tobias Kröpelin, Jürgen Bandelin, Ines Müller, Claus Netzband, Ulrike Nitsche, Stefanie Dunkel, Mario Becker, Alexander Kuhn, Gabriele Brilke, Babette Kelch, Elke Görlitz, Ulrike Steinfurth, Astrid Meier und Heike Uckermark. Ines Sommer

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