Wählergemeinschaft contra CDU

In den beiden großen Gemeinden im Amtsbereich Niepars ist von politischem Desinteresse in der Bevölkerung nichts zu spüren. Wie die OZ bereits berichtete, gehen in Steinhagen 62 Bewerber ins Rennen, um einen der 13 Abgeordnetenstühle zu ergattern. In Niepars ist es ähnlich. Hier sind immerhin 38 Kandidaten scharf auf einen der 13 Gemeindevertreter-Stühle. CDU und Wählergemeinschaft sind dabei die beiden großen rivalisierenden Gruppen, schicken 16 bzw. 17 Leute ins Rennen, dazu auch jeweils einen Bürgermeister-Kandidaten. Amtsinhaberin Bärbel Schilling möchte auch im zweiten Anlauf Gemeindeoberhaupt werden. „Ich hab noch nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe. So steht der Straßenbau in Duvendiek noch aus, aber auch der Bau der Kläranlage ist noch nicht fertig. Und wir wollen noch Bauplätze für junge Familien schaffen. Ganz wichtig ist die Erhaltung des Schulstandortes“, zählt die 66-Jährige auf und ergänzt: „Wir haben zwar nun das Einkaufsproblem gelöst, und auch die Ärztin ist da. Aber nun haben wir keine Zahnärztin mehr im Ort. Auch das muss gelöst werden.“ Die ehemalige Lehrerin Bärbel Schilling ist zwar Rentnerin, sieht den Bürgermeister-Posten aber als Ganztagsjob. „Zum Glück kümmert sich mein Mann um Haus, Hof und Garten und hält mir damit den Rücken frei.“ Besonders freut sich die Nieparserin, dass ein guter Kontakt zu den Bürgern besteht. „Wir haben acht Einwohnerversammlungen gemacht, da kamen die Sorgen auf den Tisch. Nur Zansebuhr fehlt noch, aber da arbeiten wir dran. Wir haben von den Leuten viel Zuspruch bekommen, das baut auf. Und so macht die Arbeit auch Spaß, weil man nur so etwas bewegen kann“, so die Bürgermeisterin, die wieder für die Wählergemeinschaft ins Rennen geht. „Ich wünsche mir für die neue Abgeordnetenrunde eine parteiunabhängige, sachliche und reelle Zusammenarbeit“, sagt die leidenschaftliche Sudoko-Löserin, die auch gern liest und radelt. Die CDU — sie stellte bis 2009 mit Hubert Kaufhold über 15 Jahre den Bürgermeister — schickt Andrea Wiesel ins Rennen. „Ich bewerbe mich für dieses Amt, weil ich unzufrieden bin. Bis 2009 hat die CDU vieles auf den Weg gebracht, und daran möchte ich anknüpfen, möchte was bewegen“, sagt die Ärztin, die bei der Deutschen Rentenversicherung arbeitet. Der 53-Jährigen ist zum Beispiel wichtig, dass der jetzige Radweg von Niepars nach Zansebuhr bis Duvendiek weitergeführt wird, damit die Schulkinder sicherer unterwegs sein können. „Auch die Jugend- und Seniorenarbeit liegt mir am Herzen. Und da habe ich einen Traum: Ich möchte, dass wir in Niepars ein Mehrgenerationenhaus bauen. Und diesen Traum teile ich mit Hubert Kaufhold.“ Im Falle eines Wahlsieges sieht Andrea Wiesel, die erstmals in der Nieparser Gemeindevertretung aktiv werden will, viel Unterstützung. „Wir sind ein starker CDU-Ortsverband, außerdem hat mir natürlich der ehemalige Bürgermeister seine Hilfe angeboten. Und auch die Handwerker aus Niepars haben mir Rückenstärkung versprochen“, sagt die Christdemokratin, die sich in ihrer Freizeit gern um Haus und Hof kümmert. Ines Sommer 38 Bewerber für 13 Sitze in der Abgeordnetenrunde CDU: Andrea Wiesel, Steffen Schuldt, Dr. Hubert Kaufhold, Renaldo Steffen, Benedikt Banaszkiewicz, Mechthild Gibbels, Benjamin Lange, Sebstian Bode, Kay Lübke, Rudolf Johst, Jan Wirth, Werner Müller, Jürgen Medrow, Mirella Vinke, Elke Meißner, Wolfgang Vetter Die Linke: Annegret Gränert, Robert Gränert, Edeltraut Sieminewski, Klaus Schroeder Freie Wählergemeinschaft Niepars: Bärbel Schilling, Rolf Mathiszik, Matthias Völschow, Wilfried Schumacher, Hans-Jürgen Hedtke, Monika Korthase, Klaus Tiepelmann, Dirk Fürböter, Ursula Albrecht, Rudolf Hagen, Torsten Lass, Dieter Kirstein, Ines Meinke, Horst-Dieter Dewald, Sylvia Schumacher, Holger Gudusch, Ina Schiffke Einzelbewerber: Matthias Horn OZ

Niepars - Wählergemeinschaft contra CDU