Wo einst die Fischfabrik war, sollen schon bald Yachten stehen

Aus der ehemaligen Fischfabrik einen Anziehungspunkt für Touristen und Bürger schaffen — das ist das Ziel von Matthias Lenz. Der Geschäftsführer der Yachtwerft „Bootsbau Rügen“ hat große Pläne. Dort, wo früher die große Halle stand, ist schon jetzt Nichts mehr von dem Gebäude übrig. „Da soll wieder eine Halle hin“, sagt Lenz. Diese soll als Multifunktionshalle einmal eine Erweiterung der Werft sein. „Außerdem soll sie im Winter als Ausstellungs- und Montagehalle dienen.“ Die eigenen Yachten dort Besuchern zu präsentieren, kann sich der Geschäftsführer gut vorstellen. „Schließlich kommen unsere Käufer auch von weiter her.“ Da wäre die Halle eine guter Präsentationsraum. Auch jetzt haben Besucher die Chance, in der Schauwerkstatt den Bootsbauern über die Schulter zu schauen. Weiter rechts auf dem Gelände haben die Bauarbeiter damit begonnen, ein Dach abzudecken. „Vieles ist von der alten Fabrik leider nicht zu erhalten“, bedauert Lenz. Nur der Gebäudetrakt ganz rechts müsse nicht abgerissen werden. „Das Dach ist dicht, und so konnte keine Feuchtigkeit von oben eindringen“, weiß der Investor. Kritikern, die fürchten, das neue Gebäude könne nicht nach Lauterbach passen, entgegnet Lenz: „Wir wollen die Optik der alten Fischfabrik wieder herstellen.“ Die alten Fenster sollen dazu wieder in die neuen Gebäude eingebaut werden. „Es soll möglichst authentisch aussehen“, blickt der Geschäftsführer voraus. Stadtvertreter Uwe Driest ist froh, dass die Gemäuer in gewisser Weise erhalten werden sollen. „Und vielleicht kann man eine Infotafel zur Geschichte der Fabrik anbringen“, schlägt er vor. Neben der Optik will Lenz die Funktion der Gebäude erhalten. „Eine Fischfabrik würde sich nicht rentieren, aber ich möchte produzierendes Gewerbe dort ansiedeln.“ Die Besucher sollen nicht nur in der Werfthalle, sondern auch in den anderen Räumen etwas zu sehen bekommen. „Im Winter ist hier nicht viel los. Ich möchte Leben hierher bringen.“ Aus diesem Grund habe er sich gegen den Bau von Ferienwohnungen entschieden. „Das hätten wir auch nicht gutgeheißen“, sagt Bürgermeister Harald Burwitz (FDP). Welche Unternehmen bald in Lauterbach einen Standort erhalten, ist noch offen. „Die Verhandlungen dauern an“, sagt Lenz. Aber er könne sich vorstellen, regionale Firmen anzusiedeln. Trotz der detaillierten Pläne und dem Fortschritt der Abrissarbeiten — bauen kann Lenz noch nicht. „Auf meine Bauvoranfrage habe ich schon eine positive Rückmeldung bekommen. Und bald wird der Bauantrag eingereicht“, sagt er. Trotzdem, erst mit Genehmigung der Stadt Putbus kann der Geschäftsmann seine Pläne in die Tat umsetzen. „Ich rechne damit, dass die Halle 2015 fertig ist und das Ganze bis spätestens 2016 beendet ist“, ist Lenz optimistisch. Für die Neubaupläne investiert er etwa zwei Millionen Euro. Lange hatte die Fischfabrik leergestanden, war die Stadt Putbus auf der Suche nach einem Käufer für das 7000 Quadratmeter große Areal gewesen. 2013 dann erhielt Matthias Lenz den Zuschlag. Bürgermeister Burwitz ist froh, dass es auf dem Gelände endlich vorangeht. Der gesamte Komplex sei immer unansehnlicher geworden. Burwitz: „Jetzt wird der Schandfleck beseitigt.“ Manuela Wilk

Lauterbach - Wo einst die Fischfabrik war, sollen schon bald Yachten stehen