Wohnhaus am Frankendamm im Juni fertig

Rund zehn Millionen Euro investiert die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft (SWG) jährlich in den Neubau, die Modernisierung und Instandhaltung von Wohnungen. Zu den Projekten, die in diesem Jahr fertig werden, gehört die Komplett-Sanierung — vom Keller bis zum Dach — des Gebäudes Frankendamm 41 — mit Aufzug und Balkonen. Acht Wohnungen und eine Gewerbeeinheit entstehen dort. Im Erdgeschoss wird die Stadtbäckerei mit einem Laden und einem kleinen Café einziehen. „Die Fertigstellung ist im Juni geplant“, sagt SWG-Geschäftsführer Dieter Vetter (60). Das Problem bei diesem Vorhaben sei gewesen, dass es zu dem dahinter liegenden Grundstück keine eigene Zufahrt gab. Deshalb ist Vetter sehr froh, dass man sich mit dem Bauherren des benachbarten Wohn- und Geschäftshauses, der Fleischerei Zahlmann, über eine gemeinsame Durchfahrt auf den Innenhof einigen konnte. 700000 Euro fließen allein in dieses Objekt. Und froh ist Vetter auch, dass die Stadt jetzt das ehemalige Autohaus in der Smiterlowstraße abreißen lässt. Denn der Ausblick auf die Ruine wäre für die Mieter nun wirklich nicht so erhebend gewesen. Nach OZ-Informationen ist auch dort später eine Wohnbebauung geplant. Das größte Projekt, das die SWG in den nächsten drei Jahren in Angriff nimmt, ist die Neubebauung der Alten Richtenberger Straße 91-115. Bereits im vergangenen Jahr hat das Wohnungsunternehmen dort fünf Häuser abgerissen, da der hohe Modernisierungsaufwand nicht vertretbar gewesen wäre, so Vetter. Fünf Architekturbüros hatten für die Neubebauung ihre Entwürfe eingereicht. Die Architektur sollte sich in die vorhandene Bebauung in der Tribseer Vorstadt einfügen. Am Ende entschied sich das Unternehmen zusammen mit der Stadtplanung für das Stralsunder Büro Kottke/Reindel. Der Bauantrag soll im April vorliegen, damit im August mit dem Bau begonnen werden kann. Bis 2017 sollen 51 neue Wohnungen in vier Häusern entstehen. Die ersten zehn Wohnungen in den ersten beiden Häusern sollen bis Ende 2016 fertig sein. Es handelt sich jeweils um eine Blockrandbebauung zur Straße. „Wir hätten gern mehr als drei Geschosse gehabt, um einen Aufzug einzubauen. Aber diesem Wunsch hat die Stadt leider nicht entsprochen“, bedauert Vetter. Nun werden die Häuser, die alle unterkellert sind, über zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss im Dachbereich verfügen. Die Wohnungen sind zwischen 60 und 105 Quadratmeter groß. Unten gibt es Terrassen, ansonsten Balkone. Außerdem werden Stellplätze für Autos geschaffen. 7,5 Millionen Euro gibt die SWG für dieses Großprojekt aus. Die Kaltmiete werde über sieben Euro liegen, kündigt Vetter an. Es gebe bereits erste Anfragen, auch von Bewohnern der unmittelbaren Umgebung. Ende des Jahres, spätestens Anfang Februar 2016, soll eine weitere rund 540 000 Euro teure Sanierung eines Fünf-Familien-Hauses abgeschlossen sein: Die Lilienthalstraße 12 in Knieper Nord. Kräftig gebaut wird auch in der Lion-Feuchtwanger-Straße 53-57. Die Gestaltung erfolgt ähnlich wie der Plattenbau in der Feuchtwanger-Straße 37-41. Vor allem die innenliegenden Aufzüge sind dort ein großer Pluspunkt für die künftigen Mieter. Fortgesetzt wird die Sanierung des Hochhauses in der Rudolf-Virchow-Straße. Nachdem 2014 an der Nordseite die Fassade und die Balkone saniert wurden, kommt dieses Jahr der östliche Giebel an die Reihe. Fassaden und Hausflure werden auch im Carl-Heydemann-Ring 140-148 und 152-158 erneuert. Auch in Zukunft will die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft ihr Geld für Handwerk und Gewerbe vor Ort ausgeben. „Durch unsere Aufträge sind wir ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Partner“, sagt Vetter. Immerhin 232 Firmen arbeiten derzeit für das Unternehmen. Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb 1952 wurde der volkseigene Betrieb (VEB) Gebäudewirtschaft gegründet, aus dem nach der Wende die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft hervorgegangen ist. Im eigenen Bestand befinden sich 8500 Wohnungen. Außerdem werden rund 1500 Wohnungen für Fremdeigentümer verwaltet. Rund 500 schwer vermietbare Wohnungen stehen leer. 83 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Darunter sind neun Azubis. Von den 50 Lehrlingen, die in den letzten Jahren ausgebildet wurden, arbeiten 26 in der Firma, die seit vier Jahren vorbildlicher Ausbildungsbetrieb ist. Marlies Walther

Stralsund - Wohnhaus am Frankendamm im Juni fertig