Klein, aber eine Rarität: Lediglich 5 bis 20 Zentimeter hoch und in kleinen Horsten wächst die Flohsegge (Carex pulicaris) auf einer kleinen Waldwiese in der Bornheide südwestlich des Borgwallsees. Doch dieses unscheinbare Sauergras ist eine botanische Seltenheit und in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht. Aktuell sind lediglich noch vier Vorkommen innerhalb des Landkreises Vorpommern-Rügen bekannt. Landesweit gibt es ein Dutzend Fundstellen.
Um diese Pflanze, die auf nährstoffarmen, basischen Moorstandorten wächst, zu retten, kümmert sich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen mit Unterstützung der Nabu-Ortsgruppe Franzburg sowie der Landesforst MV als Flächeneigentümer um den Erhalt dieses wertvollen Vorkommens. Entwässerung der Moorstandorte, das Ausbleiben extensiver Feuchtwiesen-Nutzung und zu hohe Stickstoff-Einträge aus der Luft und aus der Landwirtschaft machen der Pflanze besonders zu schaffen.
Um die Segge zu retten, wird durch den Landkreis ab diesem Jahr eine spezielle Pflegenutzung mit finanzieller Unterstützung durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern etabliert. Damit die Pflanzenart, die bereits im Mai und Juni blüht, auch dieses Frühjahr günstige Wachstumsbedingungen vorfindet, wurde die Waldwiese bereits Mitte Februar durch Mitarbeiter des Landkreises mit tatkräftiger Unterstützung von Mitgliedern der Nabu-Ortsgruppe Franzburg gemäht und das Mahdgut von der Wiese beräumt.
Eine weitere Pflegemahd ist dieses Jahr im Spätsommer vorgesehen und soll dann alljährlich wiederholt werden, damit die Segge nicht von hochwüchsigen anderen Pflanzen, wie dem Landreitgras, überwachsen wird. Von dieser Maßnahme profitiert nicht nur die Flohsegge, sondern zahlreiche weitere gefährdete Pflanzenarten von Feuchtwiesen und Mooren, darunter die ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedrohte Saumsegge (Carex hostiana).
Ines Sommer