287 Stufen bis auf den Kaffeeberg bei Misdroy

Nach jahrelanger Pause können Touristen wieder über eine Treppe die Spitze des Kaffeebergs vom Strand in Misdroy aus erreichen. Stürme hatten die Treppe in den 1990er Jahren zerstört. Der Wolliner National Park ließ sie jetzt rekonstruieren. Touristen können jetzt ihre Kraft erproben, indem sie 287 Stufen zu dem 61 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt steigen. Es ist die größte derartige Konstruktion an der polnischen Ostseeküste. Vom Gipfel des Kaffeebergs kann man das Panorama über die Pommersche Bucht, die Pritter Nehrung samt Swinemünder Hafenanlagen und bei guter Sicht die deutschen Kaiserbäder sehen. Die Vorbereitungen für die Investition dauerten zwei Jahre. Im Jahr 2010 hat der Wolliner National Park einen Finanzierungsantrag für den Bau aus Mitteln der Europäischen Union gestellt. Das Projekt umfasste die Rekonstruktion des Abstiegs zum Strand, die Ausfertigung eines Wanderwegs samt touristischer Geräte und die Adaptation von Ständen der Artilleriebatterie (BAS) für einen beschränkten Besucherzugang. Die Investition wurde auf 1,3 Millionen Zloty geschätzt. 85 Prozent dieser Summe kommt aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Der Rest kommt aus dem Staatshaushalt. Die Treppen wurden von Stanislaw Durda entworfen. Die Konstruktion wurde vom Brückenbauunternehmen Mostar aufgestellt, das sich in dieser Art von Investitionen spezialisiert. Derzeit befinden sich einige Stufen unter dem Sand, welcher während der Herbst- und Frühjahrstürme abgetragen werden kann. Dann werden die Stufen als Leiter dienen. „Die Treppenkonstruktion wurde aus Stahl angefertigt, während die Stufen, Geländer aus Holz sind. Das Ganze stützt sich auf Mikropfählungen und Pfählungen in Schutzrohren, auf die Betonfundamente gegossen worden sind. Dank der Verwendung von Holzelementen passt sich die Treppe gut der Umgebung an“, erklärt Tomasz Kapral vom Wolliner Nationalpark. Jetzt können Touristen den Kaffeeberg auch über den schwarzen Wanderweg erreichen, der an der Ostseite der Promenade beginnt, gleich neben einem Fischereistandpunkt. Der frühere Name des heutigen Kawcza Berg kommt von einem Café, das sich oben befand. Aufgrund seiner Lage und der architektonischen Werte wurde es oft auf alten Ansichtskarten verewigt. An der Spitze sind zwei Felsbrocken aufgestellt, die an Zusammentreffen der Förster erinnern: Das Treffen der deutschen Förster im Jahr 1892 und das Treffen der Polnischen Förstergesellschaft im Jahr 1992. Radek Jagielski

Misdroy - 287 Stufen bis auf den Kaffeeberg bei Misdroy