Aale, Karpfen, Zander: Angler stocken Fischbestände auf

Der Kreisanglerverband Ostvorpommern stützt die Fischbestände in mehreren seiner Verbandsgewässer. Bereits im Mai und im Juni seien über 100 Kilogramm Jungaale in den Pulower See im Lassaner Winkel und in den Kölpinsee auf der Insel Usedom entlassen worden, sagt Kreisgewässerwart Volker Worschech. „Es handelt sich um vorgestreckte Aale, die etwa so dick wie ein Bleistift sind“, erklärt er. Der Besatz werde sogar finanziell gefördert, wenn — wie im vorliegenden Fall — die Gewässer über einen Abfluss verfügen, geschlechtsreife Aale also später abwandern können. In Kürze sollen weitere Fischarten in einigen Verbandsseen aufgestockt werden. Laut Worschech sind zum Beispiel 600 Kilogramm Jungkarpfen geordert, die für den Peenesüdkanal und die Erdkuhlen nahe Ducherow bestimmt sind. Hinzu kommen 400 Jungzander — reserviert für den Pulower, den Papendorfer und den Hohenseer See. „Alle anderen Fischarten sind bei uns in ausreichender Zahl vertreten“, sagt Worschech, der seit 2005 als Gewässerwart des Kreisverbandes aktiv ist. „Wir haben zum Beispiel mit dem Pulower und dem Pinnower See, dem Beeksee bei Lentschow und der Rosenhäger Beck hervorragende Schlei-Gewässer.“ Auf Hechtbesatz werde bewusst verzichtet, da die -bestände stabil seien. Dass der Kölpinsee 2014 von den Besatzmaßnahmen des Kreisverbandes wieder profitiert hat, dürfte auch die knapp 60 Mitglieder des Anglervereins Loddin freuen. Denn: 2008 hatte ein Fischsterben, über dessen Ursache bis heute Unklarheit herrscht, ein Großteil des Schuppenwildes in dem Gewässer dahingerafft. Zur Freude der Petrijünger habe sich der Seefauna von diesem Fiasko wieder erholt, berichtet Vereinsmitglied Hartmut Herrgott. „Beim Gemeinschaftsangeln am Sonntag wurde jede Menge Weißfisch, wie Plötze und Rotfeder, gefangen“, sagt der Loddiner. Auch Karpfen gebe es in allen Größenordnungen — ein Zeichen dafür, dass auch diese Fischart im See laicht. „Einige Profiangler angeln sogar Aal“, so Herrgott. Hechte und Zander unterdessen müssten nach dem Fischsterben erst allmählich wieder zu kapitaler Größe heranwachsen. Aktuell macht sich Hartmut Herrgott vielmehr um den Fischbestand im Achterwasser Sorgen. Während eines Angelausflugs wurde er kürzlich Zeuge eines genauso beeindruckenden wie angsteinflößenden Naturschauspiels. „Auf dem Achterwasser vor Loddin hielten sich auf einem 300 Meter breiten Streifen bis zum Lieper Winkel mindestens 4000 Kormorane auf“, schildert er. Herrgott fürchtet angesichts des Fraßdrucks um die Fischbestände im Achterwasser: „Die Kormorane stellen längst auch ernstzunehmende Nahrungskonkurrenten für Möwen und Seeadler dar.“ Seine Beobachtungen will Herrgott dem Thünen-Institut für Ostseefischerei melden, das Untersuchungen der Fischbestände in insgesamt neun Angelgebieten an der deutschen Nordsee- und der Ostseeküste vornimmt. Für das Angelgebiet Nr. 9 „Achterwasser, Peenestrom und Oderhaff“ liefert Hartmut Herrgott dem Institut regelmäßig Informationen. Tom Schröter

Vorpommern-Greifswald - Aale, Karpfen, Zander: Angler stocken Fischbestände auf