Alte Eisenrohre aus DDR-Zeit am Bansiner Strand geborgen

Vorsichtig legt Roland Kühn eine Schlaufe um das Ende einer dicken Eisenstange und wenige Augenblicke später zieht sein Kollege Raik Möller diese mithilfe eines Baggers aus dem Sand. Hervor kommt eine etwa drei Meter lange Eisenstange. Verrostet, veraltet und schrottreif. „Diese Stange ist wahrscheinlich ein Überbleibsel aus DDR-Zeiten“, erklärt der 60-jährige Bauhofmitarbeiter, der gestern am Bansiner Strand auf Höhe des Langenbergs mit den ersten Aufräumarbeiten des Frühjahrs begann. Meter für Meter fuhren die beiden Männer gestern Morgen den Bansiner Strand ab. „Nach den vergangenen Stürmen und damit verbundenen hohen Wellen haben wir Hinweise aus der Bevölkerung bekommen, dass hier gefährliche Gegenstände im Boden freigespült wurden. Urlauber und Einheimische können sich daran verletzen“, erklärt der 60-Jährige. Diese Stangen können Reste von Funkmeldeanlagen aus DDR-Zeiten sein. „Diese standen hier am Strand. Genau weiß ich es aber nicht“, erklärt er. Dort, wo im Sommer die Freunde der Freikörperkultur (FKK) ihrem Hobby frönen, liegen so manche Reste im Sand. „Auch Betonklötze haben wir schon entdeckt. Diese Brocken werden in der Regel geschreddert und bei anderen Bauvorhaben wiederverwertet“, sagt er. Nach der mehrstündigen Arbeitstour liegen nun allerdings noch zwei größere Betonplatten am Strand herum. „Diese konnten wir aufgrund der fehlenden Technik noch nicht mitnehmen. Sie werden mithilfe eines Presslufthammers zerschlagen und abtransportiert. Das passiert in den kommenden Tagen“, erklärt Kühn. „Wahrscheinlich kamen die Betonbrocken einmal die Böschung herunter und jetzt wurden sie entdeckt. Anders kann ich mir das nicht vorstellen“, erklärt Kühn. „Im Winter beginnen wir mit den ersten saisonvorbereitenden Arbeiten am Strand. Dazu zählen unter anderem die Beseitigung von gefährlichen Alteisen. Diese werden sie vom gemeindeeigenen Bauhof entfernt“, erklärt Bürgermeister Lars Petersen (parteilos). „Im Sommer liegt meist eine breitere Schicht Sand auf den Steinen. Deswegen nutzen wir die Chance, diese im Winter zu entfernen“, erklärt er. Zu den Winterarbeiten zählen laut Petersen auch die Sicherung der Steilküste und die Reinigung der Strandaufgänge. „Es liegen regelmäßig entwurzelte Bäume auf den Abhängen. Bevor Spaziergänger von ihnen getroffen werden, schauen wir nach, ob Gefahr besteht.“ Immer wieder Abbrüche 54 Meter hoch ist der höchste Punkt der Insel Usedom, nämlich der Langenberg. Durch regelmäßige Küstenabbrüche nach Stürmen rückt die auf dem Berg befindliche Gaststätte „Forsthaus“ mit angrezendem Hotelbetrieb immer mehr Richtung Cliffkante. Der Küstenabschnitt gilt unter Urlaubern und Einheimischen trotzdem als Geheimtipp. Hannes Ewert

Bansin - Alte Eisenrohre aus DDR-Zeit am Bansiner Strand geborgen