Autofahrer in Zinnowitz ignorieren Umleitungen

Verkehrschaos in Zinnowitz: Aus dem Möskenweg und der Alten Strandstraße wurden in der Nacht zum Dienstag plötzlich zwei Einbahnstraßen. Schuld ist eine Baustelle im Möskenweg. Bis Dezember sollen die Arbeiten an etlichen Rohrleitungen noch andauern. Der Verkehr wird bis dahin gelegentlich durch eine Bauampel geregelt. Doch wer glaubt, dass Ende des Jahres keine Arbeiten die Durchfahrt behindern, der irrt. Anfang 2016 beginnt die komplette Umgestaltung des Möskenweges. „Gebaut werden eine neue Fahrbahn sowie neue Rad- und Fußwege“, informiert Ralf Sendrowski, Leiter des Straßenbauamtes in Stralsund. Das Amt nahm die Planung für diese Maßnahme in die Hand. Für die Bauarbeiten ist jedoch das Straßenbauamt in Neustrelitz zuständig. Im Klartext: Der Möskenweg wird noch viele Monate lang für Behinderungen im Zinnowitzer Straßenverkehr sorgen. An die derzeitige Umleitung und die Regelung, die die Einbahnbahnstraßen vorschreiben, halten sich zum Ärger von Polizei, Anwohnern und Bauarbeitern jedoch nur die wenigsten Autofahrer. Eigentlich soll der Verkehr nun bis mindestens Ende Juni von der Bundesstraße 111 über die Alte Strandstraße in den Ort — und aus dem Zentrum über den Möskenweg zurück zur Bundesstraße geleitet werden. Doch das Durchfahrtsverbot und das Sackgassenschild werden von den Verkehrsteilnehmern ignoriert. Sie fahren trotzdem in entgegengesetzter Richtung durch die Einbahnstraßen. Das fiel auch einer Polizeistreife auf. „Unmöglich! Sie ignorieren etliche Schilder, fahren entweder falsch herum durch die Straße an der Baustelle vorbei oder wenden mitten auf der Fahrbahn. Das ist gefährlich“, sagte Oberkommissar René Behrens. Er nahm nur wenige Minuten zuvor einen Unfall in der Alten Strandstraße auf, der durch ein solches Wendemanöver ausgelöst wurde. „Wir führen in den kommenden Wochen Kontrollen durch, damit sich auch der letzte Fahrer an die Verkehrszeichen hält.“ Auch die Bauarbeiter der Tief- und Wasserbau GmbH aus dem Spreewald müssen sich viele unfreundliche Sprüche von den Verkehrsteilnehmern gefallen lassen. „Klar sind sie genervt von den Staus und Behinderungen. Wir nehmen diese Kommentare aber gelassen hin“, sagt Polier Roberto Westphal. Schließlich seien die Bauarbeiten dringend erforderlich. Zurzeit verlegen die Männer eine riesige Abwassersammelleitung in der Erde. Große Schächte mussten dafür vorbereitet werden. Kräne heben die mächtigen Rohre in die Erde. Die Arbeiter fahren große Geschütze auf, um die neuen Regen-, Trink- und Abwasserleitungen verlegen zu können. Auch Strom- und Gasstränge werden in den kommenden Wochen erneuert. Zwischen dem Kreisverkehr und dem Aldi-Markt arbeiten sich die Tiefbauer Schritt für Schritt voran. Die neuen, im Durchschnitt etwa 80 Zentimeter dicken Abwasserleitungen, ersetzen marode Rohre aus der 1960er Jahren. „Die alten waren brüchig. Und da im kommenden Jahr der Möskenweg eine neue Fahrbahn bekommt, ist dieser Ersatzneubau — der sogenannte Rohrvortrieb — im Vorfeld nun einmal notwendig“, erklärt Westphal. Das sollten auch die Autofahrer verstehen. Polizist Behrens lässt diese nicht mehr nur mit einer Verwarnung oder Belehrung davon kommen. „Mindestens 15 Euro Strafe zahlen die Fahrer, wenn sie sich nicht an die Umleitung halten.“ Umleitung in Zinnowitz Der Verkehr rollt zurzeit nur einspurig von der Bundesstraße 111 über die Alte Strandstraße in den Ortskern. Über den Möskenweg sollen die Autofahrer dann wieder zurück auf die B111 gelangen. Auch diese Straße ist durch die Bauarbeiten zur Einbahnstraße geworden. Bis mindestens Ende Juni gilt die neue Regelung. Wir ersetzen marode Abwasserrohre.“Roberto Westphal, Polier der Baufirma Carolin Riemer

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