Bauleute machen alte Lassaner Schule wieder fein

Die Lassaner Grundschüler mussten sich in jüngerer Zeit gleich zweifach auf neue Bedingungen einstellen. Neben den Hygienevorschriften im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, stand für die aktuell 52 Mädchen und Jungen auch der Umzug in das nahe Schulungs- und Vereinshaus auf dem Programm. Bis zum nächsten Frühjahr werden sie in diesem Domizil unterrichtet; danach soll ihr angestammtes Schulhaus rundum saniert sein. Bevor die Schüler ihr Provisorium in Besitz nehmen konnten, waren mehrere Auflagen zu erfüllen. „Die Räume mussten entsprechend hergerichtet und zum Beispiel die Beleuchtung erneuert werden“, informiert Lassans Bürgermeister Fred Gransow (CDU). „Um den Brandschutz zu gewährleisten, war außerdem der Anbau einer Fluchttreppe erforderlich.“ Grundschüler können Baufortschritt beobachten: Während die Erst- bis Viertklässler nun im Ausweichquartier die Schulbank drücken, sind im benachbarten alten, am 8. Januar 1906 eingeweihten Schulhaus die ersten Handwerker zu Gange. Mitarbeiter der HCH Umwelt GmbH aus Neubrandenburg haben damit begonnen, alte Fußböden zu entfernen. „Auch Holzpaneele und einige Holzwände müssen aus Gründen des Brandschutzes verschwinden“, berichtet der Bürgermeister. Währenddessen hat die Lassaner Elektro-Installation-Setzpfandt GmbH für die Baustellenbeleuchtung gesorgt und die komplette Erneuerung der Elektroanlage im Haus in Angriff genommen. Etwa eine Million Euro fließen laut Gransow in die Sanierungsarbeiten, wobei sich die vom Schweriner Landwirtschaftsministerium bewilligte Förderung auf 90 Prozent und maximal 750 000 Euro belaufe. Die Arbeiten beinhalten unter anderem den Einbau einer Rauchschutz-Druckanlage und das Einziehen von Brand- und Rauchschutzabtrennungen. Durch das Absenken der Decken und den Einbau spezieller Platten soll in den Klassenräumen die Akustik verbessert werden. Neben der neuen E-Anlage sind Fußboden- und Malerarbeiten geplant. Stadt bereitet schon die nächsten Förderanträge vor: Parallel zu den laufenden Arbeiten formuliert die Stadt bereits weitere Förderanträge. „Für unsere beiden alten Gaskessel, über die wir die Grundschule, die Turnhalle, das Schulungs- und Vereinshaus und den Stützpunkt des Bauhofes beheizen, brauchen wir unbedingt einen Ersatzneubau“, verkündet Fred Gransow. „Ein weiterer Förderantrag betrifft die energetische Sanierung unserer Turnhalle.“ Die Sanierung des Schulhauses hat im Grunde genommen bereits 1996 begonnen, als sämtliche Fenster nach historischem Vorbild erneuert wurden. Vor vier Jahren hat das Dach eine neue Eindeckung erhalten. Zwischenzeitlich wurden auch die Sanitäranlagen im Haus für Schüler und Lehrer auf einen modernen Stand gebracht. In dem geschichtsträchtigen Gebäude haben sich interessante Originaldetails erhalten, wie zum Beispiel Türeinfassungen, verzierte Türbeschläge und -klinken, Wandschränke und die Essen- bzw. Milchausgabe, an der ungezählte Schülerjahrgänge verpflegt wurden. Auch der uralte Flügel, der stets in der Aula seinen Platz hatte, ist bis heute erhalten geblieben. Er liegt eingemottet in einem Nebengelass und wartet auf seine von freizügigen Förderern finanzierte Wiederaufarbeitung. Lesen Sie auch: Lassaner stoßen im Schützenhaus auf Handwerkskunst ihrer Ahnen Lassan: Förderung nötig für Hafen, Schule, Schützenhaus Die Rückkehr der alten Schützen Von Tom Schröter