Baustart für Baumwipfelpfad in Heringsdorf

In der nächsten Woche soll der Startschuss für eine neue Touristenattraktion in Heringsdorf auf Usedom erfolgen. Die Erlebnis Akademie AG (eak) will am Heringsdorfer Bahnhof einen Baumwipfelpfad errichten. Wie Akademie-Sprecherin Patrizia Müller am Dienstag informiert, knackt das Unternehmen aus Bayern damit die Zehnergrenze in Sachen Baumwipfelpfade. Für die AG ist es die fünfte Naturerlebniseinrichtung dieser Art in Deutschland. „Nach der Erteilung der Baugenehmigungen im Dezember vergangenen Jahres für den Baumwipfelpfad auf der Insel Usedom und den Baumwipfelpfad Elsass in Frankreich wird die Erstellung beider Pfade fast zeitgleich durchgeführt.“ Shop, Restaurant und Biergarten geplant: In Heringsdorf rechnet sie im Sommer 2020 mit der Eröffnung. „Alle Genehmigungen sind vorhanden und die Baustelleneinrichtung sowie der Baustart werden nächste Woche erfolgen. Bis zur Eröffnung entstehen dort eine Eingangshalle mit Shop und Selbstbedienungsrestaurant. Wie jeder Pfad der eak wird das Konzept, einer naturnahen und nachhaltigen Bildungseinrichtung unverändert bleiben, sich jedoch in der Turmform und in den ökologischen Themen der Lernstationen, die über die Region informieren sollen, unterscheiden.“ So erhält auf Usedom der etwa 33 Meter hohe Aussichtsturm, in Anlehnung an die alte „Bismarckwarte“, einen viereckigen Grundriss. „Der Pfad wird samt Turmrampe 1350 Meter lang und eine Steigung von sechs Prozent nicht überschreiten. Rollstuhlfahrer und Besucher mit Kinderwagen gelangen mit einem Aufzug, der sich im Aufstiegsturm befindet, auf den Pfad“, sagt Patrizia Müller. Neben mehreren Lern- und Erlebnisstationen soll die Turmplattform ein 25 Quadratmeter großes begehbares Netz als besonderes Highlight erhalten. In der Eingangshalle wird es zum Shop und Restaurant noch einen Biergarten geben. Das Unternehmen aus dem Freistaat Bayern will rund acht Millionen Euro am Bahnhof investieren. 24 Arbeitskräfte sollen hier einen Job bekommen. Die Firma betreibt inzwischen neun Anlagen, eine davon auf der Insel Rügen. Besucherparkplatz an der Ahlbecker Grenze: Rund um das Projekt in Heringsdorf gab es immer wieder Diskussionen um die Parksituation. Das vor Ort geplante Parkhaus (350 Stellplätze) – Bauherr ist der Eigenbetrieb der Kaiserbäder – für rund 2,5 Millionen Euro steht noch in den Sternen. Besucher dürften angesichts der guten Lage am Bahnhof mit Bus und Bahn zum Baumwipfelpfad anreisen. Viele Gäste werden sicher auch den Pkw nutzen. Die für das Millionen-Projekt vorzuhaltenden rund 185 Stellplätze sollen nicht wie geplant auf drei Standorte verteilt werden. „Das Bauamt des Landkreises hält den Grenzparkplatz in Ahlbeck von der Entfernung her für angemessen. Deshalb wird ausschließlich diese Fläche als Besucherparkplatz ausgewiesen und beworben. Das heißt natürlich nicht, dass die anderen Parkplätze wegfallen“, sagt gestern Heringsdorfs Bauamtsleiter Andreas Hartwig. Bislang sah die Dreier-Lösung für die Stellflächen so aus: 100 Parkplätze am Heringsdorfer Bahnhof, dazu Kapazitäten auf dem Deck der Ostseetherme und im Parkhaus an der Bülowstraße. Bleibt abzuwarten, ob die Besucher vom Grenzparkplatz mit Bus (kostenfrei mit der Kurkarte) oder Bahn in den Nachbarort zurückfahren. Mehr zu dem Thema: Baumwipfelpfad soll 2020 öffnen Baumwipfelpfad: Parkkonzept könnte Projekt ausbremsen Auf Wolke sieben: Heringsdorf will hoch hinaus Von Henrik Nitzsche