Baustart für Riesen-Villa

Baustart für das größte Gebäude in der Heringsdorfer Maxim-Gorki-Straße. 24 Ferienwohnungen entstehen aktuell in der Villa Dünenresidenz. Ein einjähriger Streit zwischen dem Investor Konradt Massivbau GmbH und der Gemeinde geht damit zu Ende. Das Kaiserbad wehrte sich bis zuletzt gegen die Pläne, zog mit dem Fall bis vor das Verwaltungsgericht — erfolglos. Der Kreis sprach die Baugenehmigung für das vier Geschoss hohe Gebäude aus. Der eigentliche Dorn im Auge sei jedoch nicht die Höhe, wie Bauausschuss-Chef Harald Linde erklärt: „Sondern die Länge des Gebäudes.“ Mit 35 Metern wird es das mit Abstand größte Haus in der Straße sein. „Immerhin doppelt so lang wie alle anderen Gebäude entlang dieser Straßenseite.“ Linde befürchtet, dass sich die Dünenresidenz optisch nicht einfügen und die Architektur nicht zu den umliegenden Gebäuden passen wird. Es habe Gespräche mit dem Rostocker Investor gegeben. „Ursprünglich wollte er es fünfgeschossig bauen“, sagt Linde. Dagegen habe der Bauausschuss der Gemeinde bereits vor einem Jahr erfolgreich protestiert. „Der Bauantrag für vier Stockwerke wurde jedoch vom Kreis genehmigt. Er vertrat die Auffassung, dass bei der dichten Bebauung der Nachbargrundstücke dieses Gebäude zulässig sei.“ Auch eine umfangreiche Dokumentation entlang der Straße habe nicht überzeugen können. Gespräche mit dem Investor, zwei einzelne Gebäude zu errichten, scheiterten. „Weil es dann bei der Kaufpreisforderung für das Grundstück nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre.“ Harald Linde weiß, dass der Fehler bei der Gemeinde liegt. „Es hätte schon vor Jahren ein Bebauungsplan für die linke Seite der Straße aufgestellt werden müssen. Die Versäumnisse in der Vergangenheit bekommen die Einwohner und Gäste nun richtig zu spüren.“ Da es an dieser Stelle keinen Bebauungsplan gibt, dürfen Bauherren nämlich rechtlich gesehen „laut Einfügbarkeit“ ihre Häuser planen — ein baurechtlicher Begriff, der viel Spielraum zulässt. „Weil die Gemeinde ihre Planungshoheit durch den fehlenden Bebauungsplan abgab, wurden die Gebäude in der Maxim-Gorki-Straße höher und höher.“ Um Bauten von solchem Ausmaß in Zukunft zu vermeiden, erarbeiten die Zuständigen derzeit fünf Bebauungspläne. Sie betreffen die parkähnlichen Grundstücke von der Grenzstraße bis zur Heringsdorfer Seebrücke. Auch über den Kulm hinweg und entlang der Maxim-Gorki-Straße, vom Friedhof bis zum Schloonsee, werden strengere Vorgaben für Bauherren geschaffen. „Zur Sicherung und damit sich die Kaiserbäder dezenter entwickeln können“, sagt Linde. Die Villa Dünenresidenz wird in den kommenden Monaten aus dem Boden schießen — inklusive Tiefgarage. Die Zwei- und Dreiraum-Wohnungen stehen bereits zum Verkauf. Knapp 300 000 Euro kostet in der exklusiven Lage am Strand ein 68 Quadratmeter großes Objekt mit drei Zimmern, Balkon oder Terrasse. Der Investor baut auf Wunsch auch eine Sauna in die Wohnung. Er wirbt mit lichtdurchfluteten und großzügigen Räumen sowie einer hochwertigen Ausstattung. Nur drei Gehminuten ist die Villa Dünenresidenz vom Strand entfernt. Die Beheizung erfolgt durch Erdwärme. Linde ist sich sicher: „Es gibt noch genug Baulücken, wir werden noch einiges zu erwarten haben.“ Carolin Riemer

Heringsdorf - Baustart für Riesen-Villa