Binnenentwässerung im Inselnorden: Warten auf die Zuschüsse

Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz sind — fernab der direkten Inselküste — Sache der Gemeinden. Jene in Usedoms Norden — Karlshagen, Trassenheide, Mölschow und Zinnowitz — stellen sich dieser aufwendigen Aufgabe. Spätestens seit dem rekordverdächtigen Starkregen vom Juli 2011, als nicht nur sämtliche Gräben überliefen, sondern auch Wiesen, Äcker und bebaute Flächen wochenlang unter Wasser standen. Unter Federführung des Amtes Usedom-Nord ist ein Prioritätenplan entstanden, „der nun schrittweise abgearbeitet werden soll, und das möglichst zügig“, sagt die Leitende Verwaltungsbeamte, Kerstin Teske. Deshalb gab sie bei der jüngsten Bürgerversammlung Agrarminister Till Backhaus auch mit auf den Weg, in Sachen Förderung der teuren Vorhaben Usedom nicht zu vergessen: „Wir warten dringend auf Bescheide.“ Bislang ist mit der Erneuerung des Pumpwerkes an der B 111/Ortseingang Zinnowitz erst ein einziges größeres Vorhaben umgesetzt. Für rund eine halbe Million Euro (400 000 Euro kamen als Zuschuss aus Schwerin) sind die technischen Voraussetzungen geschaffen worden, dass hier künftig die dreifache Wassermenge gepumpt werden kann. Zu den amtsweit als vorrangig angesehenen Vorflutmaßnahmen zählen aber weit mehr Projekte: für Zinnowitz die neue Grabenverrohrung zwischen Schwarzem Weg und Trassenheider Straße; in Karlshagen die Vorflutregulierung an Wald- und Peenestraße, Straße des Friedens und — mit Vorrang — jene im Polderrandbereich zum Hafen sowie in Trassenheide ein Ringgraben um die Birkenhainsiedlung. All diese dringend nötigen Vorhaben sind mit dem zuständigen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) schon 2013 besprochen worden und sollen nunmehr schrittweise umgesetzt werden. „Wir bekommen sicher Fördermittel, aber ebenso sicher nicht für alle diese Planungen“, sagt Amtskämmerer Marco Biedenweg. Minister Backhaus hat indes angekündigt, voraussichtlich im April in der Lage zu sein, Förderbescheide zu verschicken. Steffen Adler

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