Bürgerproteste auf der Straße

Es gibt sie wieder! Wie um 1989, als sich der Bürgerprotest auf den Straßen der ehemaligen DDR in Demonstrationen entlud, bildeten sich 2016 viele Bürgerinitiativen (BI). In Wolgast veranstaltet die BI zum Krankenhaus um Anke Kieser regelmäßig Demonstrationen, um zu zeigen, dass die Region nicht einverstanden damit ist, wenn die wichtigsten Stationen für eine zukunftsfähige Region geschlossen werden. Lange kämpften die Mitglieder um ein direktes Gespräch mit der Landesregierung. Nachdem sie Ende November endlich in der Staatskanzlei empfangen wurden, kommentierte BI-Vorsitzende Anke Kieser das Gespräch mit Landesvater Erwin Sellering (SPD), Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) und Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) enttäuscht wie folgt: „Auf einer Skala von Note 1 bis 5 war das bestenfalls eine 3“. Eine weitere Bürgerinitiative bildete sich in Karlshagen, wo viele nicht mit dem Gemeinderatsbeschluss zur Fusion der Real- und der Grundschule einverstanden waren. Sie sammelte 928 Unterschriften für ein Bürgerbegehren, das die Entscheidung am 8. Januar 2017 kippen soll. „Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, jetzt zu fusionieren“, sagt Claudia Beuster-Acker von der BI. Umstritten ist vor allem die Behauptung, dass die Fusion mehr Bestandssicherheit für die Schule mit sich bringe. Mehr als 1200 Unterschriften hat die Bürgerinitiative (BI) „Kein Gülle-Großlager im Lassaner Winkel“ um Karl Valta gegen die Errichtung eines rund fünfeinhalb Millionen Liter fassenden Betonbehälters an der Kreuzung der Straßen von Lassan nach Pulow und von Klein Jasedow nach Papendorf durch die Peeneland Agrar GmbH gesammelt. Mit klarem Nein stellten sich die Stadtvertreter hinter die Forderung. Angelika Gutsche OZ

Wolgast/Karlshagen/Lassan - Bürgerproteste auf der Straße