Das Ziel ist der Weg

Radfahrer, die auf dem Weg von der Stadt Usedom in den Lieper Winkel sind, nehmen oft den Weg über die Bundesstraße 110. Für viele Bürgermeister und Inselpolitiker der umliegenden Gemeinden scheint dieser Weg lebensgefährlich. Schon seit zehn Jahren plädieren sie für einen straßenbegleitenden Radweg entlang der B 110 in den Lieper Winkel. Doch bislang hat sich wenig getan. „Es gab einmal Planungen, die noch vom Straßenbauamt Stralsund gefertigt wurden. Doch seit dem passierte nicht viel. Nun liegen die Unterlagen wohl in der Schublade im Neustrelitzer Amt“, erklärt Usedoms Bürgermeister Jochen Storrer. Das Stadtoberhaupt sehnt sich nach einer sicheren Alternative für das Achterland. „Es geht vorrangig nur um einen Abschnitt von rund drei Kilometern von Usedom in den Lieper Winkel. Dann können die Radler nach Suckow abfahren. Dieser Weg genießt meiner Meinung nach höchste Priorität“, erklärt er. Bislang endet der straßenbegleitende Radweg, der von Anklam über Zecherin nach Usedom führt, in der Inselstadt. Eigentlich sollte der Radweg schon im kommenden Jahr fertiggestellt sein. Doch daraus wird nichts. „Jetzt sieht es so aus, dass erst in drei Jahren gebaut wird“, sagt Südamtsvorsteher Karl-Heinz Schröder, der seit vier Jahren eine Prioritätenliste im Tourismusausschuss des Landkreises Vorpommern-Greifswald und anderen politischen Gremien fordert. „Bislang hat sich in der Hinsicht wenig getan. Das kann nicht sein“, moniert der CDU-Mann. Wenn er diese Liste hätte, könnten Bürgermeister und Ämter besser arbeiten, um die Radwege auf der Insel Usedom voran zu bringen. „Es gibt an einigen Stellen noch viel Nachholebedarf. “, erklärt er. In dieser Woche traf sich Schröder mit Insel-SPD-Chef Dr. Günther Jikeli, um über den möglichen Radweg an der B 110 zu diskutieren. „Wir stellten fest, dass die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium des Landes im Vergleich zum Verkehrsministerium besser klappt“, sagt Schröder. Außerdem sagten beide, dass die Haffseite bereits gut ausgebaut ist. Und für diese Alternative warb am vergangenen Wochenende auch eine SPD-Abordnung um Falko Beitz aus Stolpe, die ein Radfahrverbot für die B 110 fordert und gleichzeitig die Route über Gummlin und Stolpe nach Mellenthin empfiehlt. „Die Strecke ist bestens ausgebaut“, erklärt Jikeli. Einen ersten Schritt ging der SPD-Mann bereits. „Das vorrangige Ziel muss es sein, die Radfahrer von der B 110 zu holen . Sie begeben sich in große Gefahr. Ich sehe täglich Radfahrer auf der Straße. Im Hochsommer auch junge Familien mit Fahrradhänger. Große Lkw können nicht überholen. Dadurch staut sich der Verkehr “, erklärt er. Günther Jikeli steht im regen Kontakt mit dem Bauamt des Landkreises. „Nun soll ein noch deutlicheres Schild in der Stadt Usedom auf die Route über Gummlin hinweisen. Bisher stand dort nur ein Schild, dass der Radweg endet. Das ist für die Radfahrer irreführend“, erklärt Günther Jikeli. Demnächst soll in der Stadt Usedom eine weitere Tafel aufgebaut werden. Diese führt über Gummlin nach Mellenthin. Radwege 2 Millionen Euro soll der straßenbegleitende Radweg zwischen Usedom und Mellenthin schätzungsweise kosten. 2,8 Kilometer Länge beträgt der Abschnitt zwischen Mellenthin und Gummlin, der im November des vergangenen Jahres fertiggestellt wurde. 882 000 Euro kostete der Weg, der auch von Rettungs- und Forstfahrzeugen befahren werden darf. 11 700 Euro zahlte die Gemeinde Stolpe. Hannes Ewert

Usedom - Das Ziel ist der Weg