Dienstwagen für Kurdirektorin „gerechtfertigt“

Als schlechten Stil hat Bürgermeister Gerd Gamradt (CDU) die öffentliche Kritik von Gemeindevertretern an seiner Amtsführung zurückgewiesen. Drei Abgeordnete hatten am Wochenende sowohl die Art und Weise der Kündigung des Ex-Kurdirektors Reno Reifert als auch fehlende Transparenz, mangelnde Offenheit in finanziellen Fragen sowie die schlechte Information der Volksvertreter moniert (die OZ berichtete). Er werde sich nicht auf ein „solches Niveau“ herab begeben, sagte er gestern. „Jeder Gemeindevertreter hat Gelegenheit, mich anzusprechen oder in die Kurverwaltung zu kommen und die neue Leiterin (Ulrike Förster, d.Red.) auf Probleme oder Ungereimtheiten hin anzusprechen“, stellte Gamradt, der sich zur Zeit im Urlaub befindet, klar. Dann erhalte der Fragende auch eine Antwort. Was die Personalangelegenheit Reifert anbelangt, so sei sie von Gamradt und seinen zwei Stellvertretern intensiv beraten worden. „Wir standen unter Zeitdruck, und wir hatten keine Alternative zur fristlosen Kündigung“, meint der Bürgermeister. Mehr wollte er zum schwebenden Verfahren momentan nicht sagen. Nur so viel: „Es ist nichts passiert, was nicht rechtens wäre.“ Gamradt relativierte auch die im Ort derzeit diskutierten Vorwürfe um womögliche Vorteilsnahme von Amtspersonen. So stellte er klar, dass das Bürgermeisterbüro seines Vorgängers in einen Konferenzraum für die Kurverwaltung umgebaut und neu bestückt worden sei. „Der wird auch gebraucht und genutzt. Ich selbst habe dort nur einen Tisch, an dem ich zweimal in der Woche arbeite.“ Der CDU-Mann bestätigte hingegen, dass Kurdirektorin Förster einen Dienstwagen erhalten habe. „Den braucht sie auch.“ Auf die benachbarten Bernsteinbäder angesprochen, wo dies nicht der Fall sei, antwortete Gamradt: „Das ist nicht vergleichbar. Wir haben einen Campingplatz mit einer Bilanzsumme von 6 Millionen Euro und mit 25 Angestellten.“ Steuerlich und finanztechnisch werde das alles korrekt abgewickelt. Schließlich habe man sich mit Förster bei der Abfassung des Arbeitsvertrages auch auf die befristete, kostenlose Nutzung einer kleinen Wohnung geeignet. Steffen Adler

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