Endspurt für Arbeiten am neuen Landratssitz

Schiefe Böden, bodentiefe Sichtfenster, die im Kundengespräch nicht mit dem Datenschutz vereinbar sind — auf der Baustelle für das neue Landratsamt gibt es Mängel. Trotzdem üben sich Bauträger und Landkreis im freundschaftlichen Schulterschluss. Bei der gestrigen Begehung in der Feldstraße zeigten sich beide Seiten sehr zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten. Im Januar 2014 soll das Gebäude an Landrätin Barbara Syrbe (Die Linke) übergeben werden, im Februar spätestens alle Büros bezogen sein. Wenn alles klappt, zieht die Verwaltungschefin zweieinhalb Jahre nach der Kreisgebietsreform endlich in die Kreisstadt. Vermieter ist das Bildungszentrum Greifswald (BiG), das 2,4 Millionen Euro in den Umbau investiert und im Nebengebäude weiterhin Umschulungen sowie Weiterbildungen anbietet. 100 Mitarbeiter haben im neuen Landratsamt ihren Arbeitsplatz. Viele wechseln von Anklam nach Greifswald. „Wie versuchen darauf zu achten, dass die Anfahrt der Mitarbeiter nicht mehr als 50 km beträgt“, erklärt Kreismitarbeiter Kurt Rabe, der das Standortkonzept mitentwickelt hat. Viele Bürger werden durch die Flure laufen, besonders im Jugend- und Sozialamt. Die bodentiefen Sichtscheiben, die in vielen Büros geplant sind, um Licht in den Mittelgang zu lassen, sind für die alltägliche Arbeit nicht geeignet, wie Rabe feststellt: „Wir müssen Datenschutz gewährleisten und den Bürgern eine Privatsphäre im Gespräch.“ Weil Milchfenster zu teuer waren, sollen die Glasscheiben mit Folie abgeklebt werden. Das dreistöckige Gebäude aus dem Jahr 1977 wurde zunächst entkernt, danach die Wände für die Ein- und Zwei-Raum-Büros gezogen. Derzeit wird Estrich verlegt. Im Mai 2014 soll der zweite Teil des neuen Landratsamtes fertig sein. Weitere 70 Mitarbeiter sollen dort einziehen, darunter das Gesundheits-, Veterinär-, Ordnungsamt und die Ausländerbehörde. kat

Greifswald - Endspurt für Arbeiten am neuen Landratssitz