Erste Gäste im Postel: Viele neue Ideen im alten Gemäuer

Das Wolgaster „Postel“ im historischen Postgebäude nahm gestern Mittag nach mehrmonatiger Umbauphase seinen Betrieb auf. Die Betreiber teilten ihre Freude über das schmucke Familienhotel mit vielen Einheimischen und Gästen. Neugierig erkundeten die Besucher die Gästezimmer in der ersten Etage und die große Ferienwohnung im erstmals ausgebauten Dachgeschoss des 1884 errichteten Klinkerbaus. „Wir haben gestern bis tief in die Nacht gearbeitet, um das Haus heute für die ersten Besucher herzurichten“, berichtete Ingo Schütze, einer der vier Berliner Eigentümer des Objektes, die sich zu einer GbR zusammengeschlossen haben. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Schaulustigen inspizierten interessiert die Postel-Zimmer, die jedes für sich individuell eingerichtet und gestaltet wurden. „Unsere Architektin Anna Ohlrogge hat sich 300 bis 400 alte, beschriebene Postkarten besorgt und zum Inhalt interessanter Texte passend die Räume gestaltet“, berichtete Sebastian Jacobs, ebenfalls Mitglied der Bauherrengemeinschaft. So ist sichergestellt, dass die Gäste in jedem Zimmer in eine andere kleine Welt eintauchen. Zur Auswahl stehen z. B. ein Jäger-, ein Fußball- und ein Kleingärtnerzimmer, die jeweils mit viel Liebe zum Detail hergerichtet und witzigem Interieur bestückt sind. Manche Betten in den Mehrbett-Zimmern sind über Stiegen zu erreichen; in einigen Fällen können die Gäste ihre Häupter auch in aufgehängte Schlafstätten betten. Eine weitere Besonderheit stellt die unter dem Dach befindliche große Ferienwohnung mit insgesamt 21 Betten, drei Bädern und gemeinschaftlich zu nutzender Küche, Aufenthaltsbereich und verschiedenen Sitznischen dar. „Wenn mehrere Familien zusammen Urlaub machen, haben sie hier eine super Unterbringung“, findet Sebastian Jacobs. Die Preise — im Backpackerzimmer kostet die Nacht pro Bett ab sieben Euro — sind vergleichsweise moderat. Die Betreiber wollen insbesondere Rucksacktouristen, Radfahrer, Klein- und Großfamilien, Reisegruppen, Wassersportler, Naturfreunde, Sportvereine, Musikgruppen und Chöre für ihr Postel begeistern, in dem aktuell sechs Personen arbeiten. Sehenswert sind auch der große Tresen sowie viele historische Ausstattungsstücke rund um das Thema Post. Sogar eine DDR-Telefonzelle wurde integriert. Hinzu kommen zahlreiche historische Ansichten des Wolgaster Postgebäudes. Gestern erfolgte lediglich eine Teileröffnung des Hauses. Der Wellnessbereich im Keller und der Proben- und der Mehrzweckraum im Anbau werden erst in den nächsten Monaten fertig. Tom Schröter

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