Festung Pommernhalle: HSV besiegt SHV

Im Spitzenspiel der Ostsee-Spree-Oberliga haben die Handballer des HSV Insel Usedom in einer über die gesamte Spielzeit extrem spannenden Partie den Stralsunder HV mit 29:26 besiegt. Die knapp 1000 Zuschauer in der ausverkauften Pommernhalle kamen voll auf ihre Kosten. Dabei sah es lange Zeit danach aus, als ob die Stralsunder den Insulanern die erste Heimniederlage seit dem 22. Oktober 2016 (29:30 gegen Brandenburg) zufügen könnten. „Ich hatte mit einem engen Ausgang gerechnet“, sagte SHV-Trainer Markus Dau nach dem Spiel. „Allerdings hatte ich auch gehofft, dass wir das Polster aus der ersten Hälfte noch ein wenig ausbauen können.“ Dau lobte die Atmosphäre in der Halle und auf der Platte. „Auch wenn es ein kampfbetontes Derby war, lief immer alles fair ab. Uns hat am Ende ein wenig die Luft gefehlt. Die Ausfälle waren nicht so einfach zu kompensieren“, sagt Dau. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber. Michal Statkiewicz, Marcus Deutsch und Alexander Leow legten ein 3:1 vor. Dann zog Stralsund jedoch an. Zunächst erzielte der stark spielende Florian Zemlin den Ausgleich zum 4:4. Es folgte eine starke SHV-Phase, in der die Usedomer wenig Mittel fanden, um dagegenzuhalten. Erst mit dem 10:10 (25.) durch Deutsch war der HSV wieder da. Martin Brandt und Johannes Trupp gelang jedoch die 12:10-Pausenführung für die Gäste. „Wir haben in der ersten Hälfte noch einige Fehlwürfe gesehen“, kritisierte HSV-Trainer Nico Heidenreich sein Team ganz leicht. „Das lag aber auch an den starken Torhütern auf beiden Seiten. Wir mussten uns ziemlich aufreiben. Bei Stralsund sah das etwas lockerer aus. Wir haben die Rückraumschützen des SHV nicht so in den Griff bekommen, wie wir das wollten“, so die Halbzeitanalyse des HSV-Trainers. Dennoch sah Heidenreich seine Mannschaft im Soll. „Ein Zwei-Tore-Rückstand gegen eine Mannschaft wie Stralsund ist völlig in Ordnung. In der zweiten Hälfte waren wir viel besser drauf, haben den Ball laufen lassen und den freien Nebenmann gesucht. Vor dieser Kulisse hat das richtig Spaß gemacht.“ Nach dem Seitenwechsel dominierte aber zunächst wieder Stralsund. Erst als HSV-Kreisläufer Dawid Nowomiesjki der Ausgleich zum 21:21 gelang, kippte das Spiel. Plötzlich schlug die Stunde von HSV-Spielmacher Gordon Wicht. Mit unbändigem Willen nahm er sich die Würfe und eroberte auch in der Rückwärtsbewegung wichtige Bälle zurück. „Klasse, wie Gordon sich in der zweiten Hälfte gesteigert hat. Er und Torhüter Lech Krynski haben vor allem in der zweiten Hälfte großen Anteil an unserem Sieg in einem Spiel, in dem sich zwei ebenbürtige Teams gegenüberstanden“, freute sich auch der verletzt zuschauende HSVer Christoph Dübener. Krynski entschied in der zweiten Hälfte das Torhüterduell für sich. Mit einigen tollen Paraden raubte er den Stralsunder Angreifern den Nerv. „Die Mannschaft hat Moral bewiesen. Wir sind immer dran geblieben und haben dann am Ende den entscheidenden Moment genutzt und uns verdientermaßen als Sieger durchgesetzt“, freute sich auch Patrick Glende, Langzeitverletzter des HSV. Andreas Dumke

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