Feuer auf Usedom: Müll-Lagerhalle von Ex-Deponie in Brand geraten

Großeinsatz für die Feuerwehren aus dem Inselsüden am Dienstagmorgen: Aus bisher ungeklärter Ursache ist in Neppermin auf der Insel Usedom eine große Müll-Lagerhalle auf einer ehemaligen Abfalldeponie in Brand geraten. Wie Achim Froitzheim, Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald, erklärte, waren seit 6 Uhr mehr als 60 Feuerwehrleute im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Problematisch sei allerdings, dass die 50 Meter lange und etwa 30 Meter breite Halle noch mit Abfällen gefüllt war. Vor allem verdichtetes Papier, Pappe und Verpackungsmaterial machte den Einsatzkräften zu schaffen. Die dunklen Rauchschwaden waren weit über die Ortsgrenzen hinzu zu sehen. Eine Gefahr für Anwohner oder den vorbeifahrenden Verkehr gab es zu keinem Zeitpunkt. Zum Zeitpunkt des Feuers war es sehr windstill und die Halle befindet sich zudem weit weg von bewohntem Gebiet. Sechs Feuerwehren im Großeinsatz: Wie Oliver Schlorff von der Führungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehren informiert, wurden zunächst die Feuerwehren aus Benz, Mellenthin, Pudagla und Zirchow zum Einsatzort gerufen. Da es sich um einen größeren Brand handelt, kam zeitgleich der Alarm bei der Führungsgruppe auf. „Am Einsatzort stellten die Kameraden fest, dass sich im Inneren der Halle ein großes Feuer befindet und alarmierten über die Einsatzleitstelle zusätzlich noch Kräfte aus Ückeritz, Usedom und Heringsdorf-Bansin nach“, erklärt er. Insgesamt summierten sich die Einsatzkräfte auf rund 60 Männer und Frauen. Feuer nach acht Stunden gelöscht: Nach rund zwei Stunden war das Feuer erstmalig unter Kontrolle. „Das Problem bei dem Brand war, dass der Müll mithilfe von Radladern und schwerer Technik auseinander gezogen werden musste, damit es besser gelöscht werden kann“, so Schlorff. Erst nach acht Stunden, um kurz vor 14 Uhr, meldeten die Kameraden „Feuer aus“. Die Führungsgruppe der Feuerwehr verließ daraufhin den Einsatzort. Die Feuerwehrleute aus Benz waren anschließend mit der Brandwache beschäftigt. Polizei geht möglicherweise von Selbstentzündung aus: Ein Brandursachenermittler und die Kriminalpolizei kamen am Dienstagvormittag noch nicht zum Einsatz. „Zunächst muss der Brand gelöscht werden, dann können wir unsere Arbeiten beginnen“, so Pressesprecherin Katrin Kleedehn am Mittag. Nach ersten Erkenntnissen geht die Feuerwehr aber von Selbstentzündung aus. Die Halle wurde zum Großteil zerstört. 25 Tonnen Papier und 30 Tonnen Verpackung verbrannt: Henning Krumrey, Sprecher des betroffenen Müllentsorgungsunternehmen Alba Nord, erklärt auf Nachfrage, dass bei dem Brand rund 25 Tonnen Altpapier und 30 Tonnen Verpackungsmaterial verbrannt wurden. „Das klingt für den Laien erstmal nach viel Müll, ist es in der Tat aber nicht“, betont er. Streng genommen seien dies nur drei Lastwagen-Ladungen Müll, die bei dem Feuer vernichtet wurden. Wie hoch der Schaden an der Halle ist, kann nach jetzigem Kenntnisstand noch nicht gesagt werden. „Es wurde nur die Halle beschädigt, Maschinen waren zum Glück nicht betroffen“, erklärt er. Der Alba-Sprecher erklärt, dass ein Mitarbeiter der Frühschicht um 6 Uhr den Brand entdeckte und die Feuerwehr informierte. „Verletzt wurde bei dem Feuer zum Glück niemand“, sagt er. Die Lagerhalle in Neppermin wird vorwiegend dafür genutzt, um den Müll von der Insel Usedom zu sammeln und umzuschlagen. „Hier landen unter anderem Papier und Verpackungsmaterial gelagert. Wenn genug zusammen gekommen ist, wird der Müll abtransportiert und recycelt“, erklärt er. Lesen Sie auch Neuendorf/Bansin - Sie erteilen der Insel eine Abfuhr – OZ - Ostsee-Zeitung Corona-Krise in MV: Menschen produzieren mehr Müll Von Hannes Ewert