Gericht verhängt Geldstrafe

Angeklagter bleibt ungestraft: Gegen Geldauflage wurde ein Verfahren gegen einen mutmaßlichen Schläger aus Ducherow eingestellt. Der 27-Jährige erklärte sich mit dem Vorschlag des Anklamer Amtsrichters einverstanden, die Auflage von 300 Euro zu bezahlen. Im Gegenzug wurde kein Urteil gefällt, das ihn unter Umständen zu einem Vorbestraften gemacht hätte. Angeklagt hatte ihn Staatsanwalt Klaus Fischer. Der junge Mann soll am 29. März dieses Jahres gegen 2.15 Uhr vor einem Lokal in der Leipziger Allee Anklam einen Gast mit zwei bis drei Faustschlägen grundlos attackiert haben. Nach Aussage der 36-jährigen Schwester des Angeklagten sei ihr Bruder drei bis vier mal geschlagen worden und sie ging dazwischen, um den Streit zu beenden. Zwei Entlastungszeugen erklärten hingegen, dass er bereits Stunden vorher das Lokal verlassen habe. Also sei anzunehmen, dass er die Tat nicht begangen haben könne. Der Geschädigte hielt es trotz richterlicher Vorladung nicht für nötig, an der Strafverhandlung teilzunehmen. Weil er sich angeblich „nicht wohl fühle“ und dem Richter gegenüber um 9.35 Uhr telefonisch erklärte, dass er ohnehin nicht kommen könne. Er sei in Wolgast und es würde kein Bus mehr fahren. Somit war es schwierig, dem Angeklagten die Schuld nachzuweisen. Es wäre ein größerer Aufwand mit weiteren Zeugen und Terminen nötig gewesen, um den Fall zu klären. Da die Auseinandersetzung vor dem Lokal aber keine gesundheitlich schwerwiegenden Folgen hatte, war das Gericht zur Verfahrenseinstellung unter Geldauflage bereit. Till Treu

Anklam - Gericht verhängt Geldstrafe