Holzeinschlag schafft Licht und Raum

„Der Februar war genial“, freut sich Forstwirt Fred Burmeister während einer Arbeitspause. „So ein schönes Arbeits-Winterwetter hatten wir lange nicht.“ Revierförster Wolfgang Oehmichen sieht die Sache mit dem Winter differenzierter. Wenn er es könnte, hätte er sich liebend gern stärkeren Frost gewünscht, denn der macht die Waldwege steinhart und schützt sie so. „Die Schäden, die die schweren Fahrzeuge auf den weichen Wegen im Revier hinterlassen, sind schon jetzt unübersehbar“, beklagt der Grünrock. Bereits seit Wochen kreischen im Wald die Kettensägen. Holz wird geerntet. Die beiden Forstwirte des Reviers Jägerhof, Kurt Pfahl und Fred Burmeister, haben in einem Buchenbestand in der Nähe des Schwarzen Sees zwischen Jägerhof und Wrangelsburg zu tun. Trotz der harten und nicht ungefährlichen Arbeit sind sie gut gelaunt. Und sie sind mit ihrer Arbeit zügig vorangekommen, findet Revierleiter Oehmichen. „Frühjahr und Herbst sind für uns die schönsten Jahreszeiten“, plaudert Vorarbeiter Burmeister und blinzelt in die Sonne. Der Sommer sei dagegen grausam: „Hitze, Mücken, Bremsen, Zecken — das ist nicht mein Ding“, sagt er. Der Mann kommt aus Neu Boltenhagen, hat 36 Arbeitsjahre als Forstarbeiter auf dem Buckel und arbeitet schon seit 1983 im Revier Jägerhof. Sein Kollege Kurt Pfahl hat die Welt schon ein paar Tage länger gesehen. Er wird bald 60 und ist an diesem sonnigen Tag zum Scherzen aufgelegt. Oehmichen spricht mit Hochachtung von seinen Mitarbeitern. „Es ist eine körperlich sehr schwere Arbeit“, unterstreicht er. Ob nun beim Holzeinschlag, bei Pflanzarbeiten, Pflegemaßnahmen in den Beständen oder als Jagdhelfer. Stets seien hier der ganze Kerl und eine hohe Konzentration gefordert. Die Buchen, die am Donnerstag gefällt wurden, sind etwa 65 Jahre alt und sollen Licht und Raum für die Besten unter ihnen schaffen, denn die Zukunftsträchtigsten bleiben stehen. Und schon kreischen die Kettensägen wieder. Das geschulte Auge des Forstwirts taxiert den nächsten Baum, erkennt die Fallrichtung, dann fliegen die Späne. Und als der Riese krachend zu Boden fällt, taucht auch die Frage auf, ob unsere Wälder wohl immer kleiner werden? Oehmichen beruhigt: Sicherlich sei es so, dass durch Neubauten, Stromtrassen oder Straßenbaumaßnahmen tagtäglich in Deutschland natürliche Flächen verloren gingen. „Aber unterm Strich bleibt eine Plusdifferenz“, ist er überzeugt. Beim Landeswald spricht er von etwa 18 Hektar neuer Waldfläche, die in seinem Verantwortungsbereich während der letzten 15 Jahre hinzugekommen seien. Bei Privat- und Kirchenwald seien es sogar über 100 Hektar, die in den vergangenen Jahren im Verantwortungsbereich des 56-jährigen Försters angepflanzt wurden. Dann sind trompetende Kraniche zu hören. „Die ersten Paare besetzen wieder ihrer Reviere“, zeigt sich Oehmichen erfreut. Jetzt beginnt die schönste Zeit im Forstrevier. Im Sommer die Hitze, Mücken, Bremsen, Zecken — das ist nicht mein Ding.“Forstwirt Fred Burmeister Stefan Brümmer

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