Inselflüge: Verträge für 2016 schon fix

Extrem früh, so zeitig wie bislang nie zuvor, sind die Verträge über das Heringsdorfer Fluggeschäft für das neue Jahr unter Dach und Fach. „Das ist einfach klasse, weil es unser frühzeitiges Bemühen um Vertragsabschlüsse belohnt“, findet Hotelier Thilo Naumann, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Linienflüge zum Flughafen Heringsdorf (ArGe). Worte des Lobes für die Verhandlungsresultate findet auch Dörthe Hausmann, Chefin der Usedom Tourismus GmbH (UTG). „Wir konnten früher immer erst im Dezember mit den Flugangeboten auf den Markt, was eigentlich zu spät ist“, erklärt sie. Jetzt versetze die günstige Situation den Inselvermarkter sogar in die Lage, in die Kataloge der Reiseveranstalter für 2016 hinein zu kommen. „Deren Drucklegung ist zumeist schon im September“, weiß Hausmann. Die UTG-Chefin freut sich auch darüber, dass mit der lettischen Air Baltic mit Sitz in Riga sowie der Lufthansa-Tochter Germanwings zwei Lines wieder mit im Geschäft sind, die bisher bereits die Insel angesteuert haben. „Das spricht dafür, dass sie gute Erfahrungen in der Partnerschaft mit Usedom gesammelt haben.“ Im einzelnen steht für 2016 bereits fest: Die Air Baltic wird Dortmund, Frankfurt und Zürich mit einer Bombardier Dash 8 (76 Sitze) mit Usedom verbinden. Die Flugsaison auf den innerdeutschen Zielen beginnt 2016 eine Woche früher (bereits am 30. April) und endet am 29. Oktober. Das bedeutet einen Kapazitätszuwachs von 304 Passagierplätzen. Sogar erheblich ausgeweitet wird die Kapazität auf der Zürich-Strecke, die vom 14. Mai bis 15. Oktober geflogen wird. Gegenüber dem Vorjahr stehen hier mit 3496 Passagierplätzen 54 Prozent mehr zur Verfügung. Das Fluggeschäft mit der Schweiz boomt. Auch mit Germanwings ist sich die ArGe einig, die Strecken Düsseldorf, Köln und Stuttgart vom 30. April bis 29. Oktober wie in diesem Jahr mit einer 88-sitzigen Canadair RJ 900 zu bedienen. Noch nicht abgeschlossen sind lediglich die Verhandlungen über das Flugziel Bern, die jedoch auch nicht von Seiten der Insel, sondern durch Railtours geführt werden. Was Hotelier und Fliegerei-Pionier Naumann noch ein wenig für sich behalten möchte, spricht Hausmann als Wunsch fürs neue Jahr (oder etwas später) schon offen aus: Wien — Heringsdorf soll eine Linie werden, die das Fluggeschäft für die Insel und ihre Gäste noch attraktiver macht. „Schau‘n wir mal“, sagt Hausmann. Während Naumann und die Mitstreiter der ArGe (neu dabei ist das Wasserschloss Mellenthin) sich über die diesjährigen Zuwächse vor allem bei Frankfurt und Dortmund freuen, hat Hausmann schon wieder Neues im Visier: „Wir arbeiten daran, gemeinsam mit Rostock-Laage ein Wintergeschäft hinzubekommen.“ Und so könnte es aussehen: Mehrfach in der Woche fliegen Maschinen von Köln, München und Stuttgart nach Laage, von wo aus ein Shuttle die Gäste auf die Insel Usedom bringen wird. Klar sei nicht auszuschließen, dass eines Tages auch nach Heringsdorf und von hier aus Maschinen im Winter fliegen. Momentan sei das aber noch kein Thema. „Zu teuer“ heißt es. Es fehlt zum Beispiel an der unerlässlichen Enteisungstechnik. Steffen Adler

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