Koserower stimmen für touristischen Erlebnisweg

Für das Anlegen eines touristischen Erlebnisweges entlang des Achterwassers von Ückeritz bis Zempin haben die Koserower Gemeindevertreter jetzt mehrheitlich gestimmt. Bei nur einer Gegenstimme bekannten sie sich zu ihrem örtlichen Abschnitt des geplanten Weges. Es handelt sich bei dem Vorhaben um ein Projekt aus dem mittelfristig angelegten Entwicklungsvorhaben „Koserow 2020“, mit dessen Umsetzung sich vor allem der Koserower Betriebsausschuss seit längerem intensiv befasst. Es orientiert darauf, durch gezielte Bau- und Gestaltungsobjekte die Attraktivität des Bernsteinbades für Gäste wie Einheimische schrittweise weiter zu erhöhen. Der Koserower Abschnitt führt vom Erdbeerhof über die Bootshäfen bis zum Gedenkatelier Niemeyer-Holstein. Auch Zinnowitz zeigt Interesse: Ausschusschef Thomas Wellnitz machte in der Aussprache noch einmal deutlich, dass eine großzügige Förderung vom Land nur dann in Aussicht stehe, wenn man gemeindeübergreifend aktiv werde. Die Signale aus Ückeritz, Loddin und Zempin seien dafür jedoch ermutigend. Unter Umständen könnte sich am Ortsausgang Zempin sogar das Ostseebad Zinnowitz mit einem weiteren Abschnitt entlang des Achterwassers anschließen; Interesse gebe es bereits. Eine unerlässliche Entscheidung zur Übernahme der Planungskosten steht allerdings erst für das Jahr 2021 in Aussicht. Der Radweg auf dem Achterwasserdeich sei auch dazu gedacht, den derzeit bereits völlig überlasteten Rad- und Fußgängerweg, besonders die Passage auf dem nun frisch asphaltierten Ostseedeich, mit zu entlasten. Anwohner gegen Radweg? In der Aussprache machte lediglich Hotelier Arnulf Parow grundsätzliche Bedenken geltend und verwies dabei zudem auf die ablehnende Haltung des Projektes durch „viele Einwohner“. Denen sehe er sich als gewählter Gemeindevertreter verpflichtet. Parow sieht im Deichweg vor allem den letzten verbliebenen naturnahen Wander- und Spazierweg in Koserow. Sollte dieser nun, wie beabsichtigt, erhöht werden und eine Asphaltdecke bekommen, stehe zu befürchten, dass auch hier Powerradfahrer die Idylle stören und für völlig unnötige Gefahrenmomente für spazierende Naturliebhaber sorgen. Wellnitz: Dagegen müsse man planerisch und durch eine entsprechende Beschilderung vorgehen. Indes blieb Parow bei seinen Vorbehalten. Um so mehr, als mit der Parallelstraße zur UBB-Trasse und der noch relativ jungen Betonstraße vom ONH-Atelier bis zur Ortslage Zempin bereits intakte Fahrradtrassen zur Verfügung stünden. Da packten die Befürworter des Projektes ihr wohl schwerwiegendstes Argument aus: Der Achterwasserdeich sei eigentlich als wichtiges Küstenschutzbauwerk für das Betreten und Befahren gesperrt. Das zuständige staatliche Amt dulde bislang lediglich Fußgänger und Radfahrer. Wenn es aber den Riegel mal tatsächlich vorschieben sollte, „haben wir hier gar keine Möglichkeit mehr, den Rundweg zu nutzen“, so Wellnitz. Lesen Sie auch Koserow regelt Kurabgabe neu Loddin auf Usedom: Frau bei Motorradunfall schwer verletzt Gewonnen beim OZ-Eisdielentest: So reagiert das Eiscafé Moritz auf Usedom Von Steffen Adler