Fehlende Zahlen, Dokumente und Erklärungen - der Chef des Heringsdorfer Finanzausschusses, Matthias Mantei, wirft der Verwaltung eine schlechte Arbeitsweise vor. „Jeder Gemeindevertreter, der diesem Haushaltsplan zustimmt, gefährdet die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde Heringsdorf“, sagte Mantei.
Er wirft der Gemeindespitze weiterhin Desinteresse vor. Bei den vergangenen zwei Sitzungen des Finanzausschusses war weder Bürgermeister Lars Petersen, noch Stellvertreter Marcus Strömich anwesend, um sich den Fragen der Ausschuss-Mitglieder zu stellen. „Das Gremium ist nicht mehr gewillt, dieses Desinteresse hinzunehmen“, sagte Mantei.
Marcus Strömich erklärte die Abwesenheit mit „anderen dringenden, beruflichen Terminen zum Wohle der Gemeinde“, die er wahrnehmen musste. Er wehrt sich gegen die Vorwürfe, die Gemeinde wirtschafte schlecht. „Der Aus- und Umbau zweier Schulen in der Gemeinde belastet den Haushalt natürlich. Aber wir müssen langfristig in die Zukunft blicken. Wir tilgen die Kredite und in ein paar Jahren sieht die Finanzlage wieder besser aus.“ Das Minus von 1,7 Millionen Euro in der Haushaltskasse schob er auf die Landes- und Bundespolitik. „In jeder Kommune regiert zurzeit der Rotstift“, sagte Strömich.
Beim nächsten Finanzausschuss, am Montag, den 22.Juni um 18 Uhr in der Pommernhalle, will er sich den Fragen der Mitglieder stellen, sagt Strömich.
Carolin Riemer