Lassan: Opposition stemmt sich vergebens gegen Schulen-Etat

Die Stadt Lassan steckt tief in der Schuldenfalle. Im Finanzhaushalt für dieses Jahr klafft ein Minus von 1,36 Millionen Euro. Denn Auszahlungen von 3,79 Millionen stehen Einnahmen von nur 2,43 Millionen Euro gegenüber. Andererseits investieren die Lassaner kräftig in ihre Infrastruktur. Zu den umfangreichsten aktuellen Vorhaben zählt die Sanierung der Grundschule mit Gesamtkosten von 1,378 Millionen Euro, wobei die Stadt einen Eigenanteil von 628 900 Euro zu schultern hat. Die übrige Summe wird gefördert. Parallel dazu wird für 1,2 Millionen Euro das historische Schützenhaus wieder baulich hergerichtet – mit einem städtischen Eigenanteil von 706 000 Euro. Hafenbaggerung ist in Vorbereitung: Und: Die Hafenbaggerung ist weiter in Vorbereitung; Kosten: 4,3 Millionen. 75 Prozent der Summe will das Schweriner Wirtschaftsministerium beisteuern. „Zuvor müssen wir noch nachweisen, dass die Fahrgastschifffahrt und der maritime Tourismus unseren Hafen später nutzen werden“, erklärt Bürgermeister Fred Gransow (CDU). Die Betreiber des Toppseglers „Weisse Düne“ und der Ückeritzer Personenschiffahrt sowie der Tourismusverband Vorpommern seien hierzu kontaktiert worden. Gransow rechnet damit, dass 2021 noch mit der Ertüchtigung des Lassaner Spülfeldes begonnen werden kann, welches das Baggergut zunächst aufnehmen soll. Die übrigen Lassaner Großinvestitionen kämen planmäßig voran, sagt der Bürgermeister. „Die Entkernung der Grundschule ist jetzt abgeschlossen. Jetzt gehen die Elektriker, Trockenbauer, Maurer und Tischler tatkräftig an ihre Arbeit.“ Im Schützenhaus stehe die Rekonstruktion von Fragmenten der einst kunstvoll geschnitzten Saaldecke kurz vor ihrem Abschluss, „Dann“, so Gransow, „folgen Elektroanlage, Heizung sowie Putz- und Malerarbeiten.“ Der Auftrag für die Restaurierung der Fassade werde in diesen Tagen vergeben. Der Lassaner Haushalt für 2021 wurde am Dienstag mit sieben Ja-, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung verabschiedet. Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass einige Stadtvertreter den Etat kritisch sehen und daher ablehnten. Vertreter der Fraktion Freie Wähler/AfD übten scharfe Kritik. Fraktionschef Stefan Nowack warf dem Bürgermeister vor, dass die Kosten für die erwähnten Gebäudesanierungen stetig gestiegen seien und verglich das Schützenhausprojekt daher mit dem Bau der Hamburger Elbphilharmonie. Alternative Vorschläge seiner Fraktion hatten keine Mehrheit gefunden: „Deshalb sind wir als Stadt jetzt in dieser finanziellen Schieflage“, meinte er. Kritik: Stadt hat keinen Flächennutzungsplan: Nowacks Fraktionskollege Matthias Andiel monierte seinerseits, dass die von ihm geforderte Erarbeitung eines Flächennutzungsplans für Lassan nicht mehr Bestandteil des Haushaltes sei. „Dabei ist ein solcher F-Plan die Basis für eine solide, geordnete und nachhaltige Gemeindeentwicklung“, verdeutlichte er mit Verweis auf das jüngst gescheiterte Vorhaben zum Bau einer Mutter-Kind-Klink am östlichen Lassaner Stadtrand. Der Bürgermeister konterte, dass der mit Kosten von rund 270 000 Euro verbundene Flächennutzungsplan zunächst Bestandteil des Etatentwurfs gewesen sei. „Aber es war immer die Rede davon, dass wir ohne Fördermittel nicht in der Lage sind, den F-Plan zu finanzieren“, so Gransow. Bisher sei es nicht gelungen sei, Zuschüsse für diesen Zweck einzuwerben: „Aber die Mitarbeiter des Bereichs Wirtschaftsförderung des Amtes Am Peenestrom bemühen sich weiter.“ Lesen Sie auch Bauleute machen alte Lassaner Schule wieder fein Schulhaus-Sanierung Lassan: Streit um Brandschutz Von Tom Schröter