Lassan: Zweckverband sucht nach Wasser

In diesem Jahr sind hydrogeologische Erkundungen im Raum Lassan geplant. Deren Ziel ist es, in der Region neue Möglichkeiten der Wassergewinnung zu prüfen, informiert Christian Zschiesche, Technischer Geschäftsführer des zuständigen Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Festland-Wolgast. 115 000 Euro seien für die Untersuchungen eingeplant, die das Stralsunder Ingenieurbüro UmweltPlan vornehmen werde. „Wir wollen die Trinkwasserversorgung der Stadt Lassan auch langfristig auf sichere Füße stellen“, informiert Zschiesche. Aktuell seien drei relativ oberflächennahe Brunnen in der Nähe des Lassaner Wasserwerkes an der Anklamer Straße in Betrieb. „In dem daraus geförderten Wasser sind Einflüsse aus der Landwirtschaft spürbar. Außerdem sind die Brunnen nicht ergiebig genug“, berichtet der Technische Geschäftsführer. Die Hälfte des Trinkwassers kommt aus Hohendorf: Um die Brunnen nicht zu überfahren und die für Trinkwasser geltenden Grenzwerte einzuhalten, würden ständig etwa 50 Prozent der in Lassan benötigten Trinkwassermenge aus dem Wasserwerk Hohendorf zur Verfügung gestellt. Die geplante Erkundung ziele darauf ab, eine gut geschützte Wasserfassung zu erschließen, die nicht von der Landwirtschaft beeinflusst wird und auch mengenmäßig die Versorgung der Region sicherstellt. Hinweis: Auf der Internetseite des Zweckverbandes sind die Analysewerte der am 7. Januar 2021 am Wasserwerk Lassan gezogenen Reinwasser-Probe einsehbar. Investitionen mit Volumen von 7,94 Millionen Euro: Der Wirtschaftsplan des Zweckverbandes Festland-Wolgast weist für 2021 Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 7,94 Millionen Euro aus. „Das ist etwas mehr als in den Vorjahren“, sagt Zschiesche, der hinzufügt, dass die Gebühren etwa für Trink- und Abwasser in diesem Jahr unverändert bleiben. Die größten Vorhaben betreffen zum Beispiel den zweiten Bauabschnitt in der Schwedenstraße in Wrangelsburg und den etwa 80 000 Euro teuren Bau einer Abwasser-Druckleitung an der Straße Siedlung Ost in Lassan, wo mehrere Eigenheime entstehen sollen. Lesen Sie auch Wolgast: Überdachtes Klärschlamm-Depot soll langfristig Gebühren sparen Zschiesche: Das Wasserwerk in Hohendorf muss laufen Nach dem Winter soll auch der 2. Bauabschnitt im Bereich Baustraße/Puschkinstraße in Wolgast beginnen, der mit 355 000 Euro zu Buche schlägt. Hier soll nunmehr der zweite Wohnblock an ein zu erneuerndes Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser-Leitungsnetz angebunden werden. Noch im alten Jahr haben die Tiefbauarbeiten für jene drei Medien in der Sandbergstraße begonnen, wo der Verband 824 000 Euro investiert. Erneuerung von Trinkwasser-Haupttransportleitungen: Die Leitungen für Trink- und Schmutzwasser sollen auch in der Oberreihe in Hohendorf erneuert werden. „Die hohen Kosten von 636 000 Euro hängen mit den schwierigen Bauverhältnissen zusammen, die wir hier mit dem Höhenversatz haben“, erklärt Zschiesche. Wie mit den alten, einst über private Grundstücke verlegten Leitungen verfahren wird, müsse noch mit den Eigentümern der Flächen besprochen werden. Ebenfalls 2021 steht die Erneuerung einer weiteren Etappe einer der beiden Trinkwasser-Haupttransportleitungen auf dem Programm, die von Hohendorf in Richtung Wolgast führen. Diesmal geht es um den Abschnitt entlang des Radweges vom Hohendorfer Ortsausgang bis zur Ziesebrücke. Kostenpunkt: 236 000 Euro. Im April will der Verband des Weiteren in Wolgast die Erneuerung von Leitungen entlang der Heberleinstraße von der Saar- bis zur Einmündung in die Clara-Zetkin-Straße fortsetzen, was mit einer Vollsperrung einhergeht. Die Arbeiten betreffen die Kanäle für Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser und kosten rund 775 000 Euro. Neue Windkraftanlage für das Wolgaster Klärwerk: Weitere 76 000 Euro sind für den Austausch der 25 Jahre alten und undicht gewordenen Luftzuleitungen zu den Belebungsbecken in der Wolgaster Kläranlage eingeplant. Und auch für den seit Längerem geplanten 814 000 Euro teuren Ersatzbau für die Windkraftanlage liegt laut Zschiesche endlich die Baugenehmigung seitens des Landkreises vor. „Die neue Anlage hat, ebenso wie ihr Vorgänger, eine Nabenhöhe von 30 Metern“, schildert der Geschäftsführer. „Sie verfügt aber über eine Nennleistung von 250 Kilowatt (bisher 150 Kilowatt, d. Red.) und soll später mindestens 60 Prozent des von der Kläranlage benötigten Strombedarfs decken.“ Von Tom Schröter

Lassan: Zweckverband sucht nach Wasser - weitere Vorhaben 2021