Lassan vertagt Beschluss zur Schulhaus-Sanierung

Die Lassaner Stadtvertretung hat ihren Beschluss über die Sanierung der Grundschule und einen entsprechenden Vorgriff auf den Haushalt 2020 am Mittwochabend auf den 4. Februar vertagt. Zudem wurde Bürgermeister Fred Gransow (CDU) auf Antrag seiner eigenen Fraktion beauftragt, „alle notwendigen Maßnahmen der Beantragung von Fördermitteln für die Grundschule Lassan bis zur nächsten Stadtvertretersitzung vorzunehmen“. Während der Dringlichkeitssitzung am Mittwoch stand im Wesentlichen nur der Beschluss zur Schulsanierung zur Debatte. Gransow teilte eingangs mit, dass ihm vonseiten des Landes die kurzfristige Bereitstellung von Fördermitteln aus dem EU-Programm ELER signalisiert worden sei. Demnach würden 75 Prozent der Gesamtsumme von rund 650 000 Euro aus diesem Fonds zur Verfügung gestellt. „Die Mittel müssen aber noch 2020 in Anspruch genommen werden, daher ist ein sofortiger Beginn des Vergabeverfahrens notwendig“, so der Bürgermeister. Kontroverse Grundsatzdebatte: Allerdings entspann sich, wie bereits in der Dezembersitzung, zunächst eine kontroverse Grundsatzdebatte zu dem Thema. Stefan Nowack von der Fraktion Freie Wähler/AfD warf dem Bürgermeister vor, dieser würde der Fraktion Freie Wähler/AfD wichtige Unterlagen vorenthalten, die für eine qualifizierte Willensbildung notwendig seien. Konkret handele es sich um ein für die Grundschule erarbeitetes Brandschutzgutachten und eine Aufschlüsselung der Sanierungskosten. „Da uns diese Unterlagen nicht vorliegen, ist eine Beschlussfassung nicht rechtmäßig“, warnte Nowack mit Verweis auf die Kommunalverfassung und schlug ein Verschieben der Sitzung vor. Dies wurde jedoch ebenso mehrheitlich abgelehnt wie ein weiterer Antrag der Fraktion Freie Wähler/AfD, von einem Ingenieurbüro die beiden Varianten – Sanierung der bestehenden Grundschule oder Herrichtung des benachbarten Vereinshauses als Schule – prüfen und ermitteln zu lassen, welche die bessere sei. „Wir wollen längerfristig den Schulstandort in Lassan sichern und möglichst optimale Bedingungen für Kinder und Lehrer erreichen“, so Nowack. Die jetzt avisierten Geldmittel reichten längst nicht aus, um die Schule auch mit Blick auf die Digitalisierung zukunftsfähig herzurichten. Förderantrag für ELER-Programm: Am Ende setzte sich die CDU-Fraktion durch, die im Lassaner Stadtrat die Mehrheit stellt: „Wir möchten unser altes Schulgebäude unbedingt als solches erhalten. Die Kinder fühlen sich dort wohl, auch wenn sie Treppen steigen müssen, und auch der Schulhof ist sehr schön“, erklärte CDU-Fraktionschefin Diana Stübs. Zudem sei es den Vereinen und Senioren nicht zuzumuten, dass sie sich wieder vom Vereinshaus verabschieden müssen, nachdem sie sich dort gerade eingelebt hätten. Aus Gransows Sicht ist ihm dank der Beschlusslage vom Montag die Möglichkeit gegeben, nun den konkreten Förderantrag aus dem ELER-Programm zu stellen. Zudem sei eine Verzögerung und somit eine Gefährdung des Gesamtprojekts verhindert worden. Die Aussage des Schulamtes zum Erhalt der Kleinen Grundschule auf dem Lande in Lassan liege vor. Der Bürgermeister äußerte sich auch grob zur Kostenaufteilung. Demnach entfallen von den Gesamtkosten (650 000 Euro) auf Planung und Baunebenkosten 150 000, auf Elektroarbeiten 150 000, auf Akustik, Malern und Bodenbeläge 240 000 und auf den Brandschutz 110 000 Euro. Was die Herausgabe der Brandschutzexpertise angehe, so liege diese aktuell erst als Entwurf vor. Es bleibe dem Gutachter selbst vorbehalten, den Entwurf in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 27. Januar vorzustellen, dann allerdings im geschlossenen Teil der Beratung. Lesen Sie zum Thema auch Lassan: Schulsanierung oder Neubau? Sanierungsstau bedroht Wolgaster Schullandschaft Von Tom Schröter