Leidenschaftliche Tänze durch die Insel-Nacht

Heringsdorf — Eine OSTSEE-ZEITUNG zum Anbeißen und Genießen: Nicht nur die Torte auf dem 2. Usedomer OZ-Ball war gelungen. Der Kaiserbädersaal im „Maritim Hotel Kaiserhof“ hatte sich mit blau-weißfarbenen Dekorationen geschmückt. Und auch die mehr als 200 Gäste standen dem Glanz in nichts nach. Die Männer im Smoking. Frauen in verführerischen Ballkleidern. Aus der Reihe tanzte da niemand — höchstens auf dem Parkett zur Musik vom „Duo Rosenherz“. Thomas Ehlers, der Geschäftsführer der OSTSEE-ZEITUNG, begrüßte seine Gäste und bedankte sich bei der Chefin der Greifswalder Lokalredaktion, Cornelia Meerkatz, dass sie den Ball im vergangenen Jahr erstmals organisiert hatte. Für die kurze Ansprache, in der er besonders Energieminister Christian Pegel (SPD) und den Staatssekretär im Wirtschaftministerium Stefan Rudolph (CDU)begrüßte, trat er für einen Moment aus dem grellen Rampenlicht der Bühne. Ein erstes Zeichen, dass sich die Redakteure aus Chef- und Lokalredaktionen, Politiker und die Gäste der Wirtschaft an diesem Abend sehr nahe kamen. „Nutzen Sie die Ballnacht, um ungezwungen miteinander zu reden. Machen Sie auf Themen aufmerksam und amüsieren Sie sich“, spornte er an. Gesagt, getan. Während um 18.55 Uhr das erste Sektglas auf dem Boden zerschellte, lief am Buffet alles glatt. „Keine langen Schlangen, ein köstlicher Geschmack und eine tolle Deko“, lobte Ernst-Peter Kaufmann. Der Gastronom kann es beurteilen. Er kommt vom Fach. Nebenbei war er der Erste am Buffet. „Ich habe halt Hunger“, erklärte er lachend. Den stillte er mit Scampi und Variationen von italienischen und französischen Käsesorten. Küchenchef Steffen Brandt (31) versorgte die Gäste nicht nur mit gefüllten Hummerhälften, er war auch ein bisschen verliebt in sein Buffet. Ein halbes Jahr habe er es zusammen mit seinen 15 Mitarbeitern geplant. Er organisierte Netze und ein originales Boot von einem Fischer aus Anklam. Einen Tag musste es in der Sonne trocknen. Dann hatten die Tische mit dem geräucherten Stör, Zander und Lachs in ihm Platz. Es gab auch leuchtend grünen Wackelpudding. „Molekularküche — eigentlich nichts Besonderes mehr, aber immer wieder ein Hingucker“, sagte Brandt, der bei einem Sternekoch in die Lehre ging und selbst seit den frühen Morgenstunden nichts mehr gegessen hatte. Professor Dietmar Enderlein, einer der großen Sponsoren des Abends und Chef der Medigreif-Unternehmensgruppe, begnügte sich mit Schmalz und Brot. „Ich bin ja nicht zum Essen hier“, sagte Enderlein, dem 23 Firmen und neun Kliniken gehören. Er beschäftigt fast 1700 Mitarbeiter. Nein, viele waren vielmehr zum Tanzen gekommen. Mit dem samtweichen Lied „Küss mich, halt mich, lieb mich“ von Ella Endlich eröffnete das „Duo Rosenherz“ den Tanzabend. Jörg Hochheim (CDU), Bürgermeister-Kandidat und Bausenator der Stadt Greifswald, eroberte mit seiner Frau als erstes Paar das Parkett und gab damit den Startschuss für zum Teil hervorragenden Tänzer. Die Landesmeister Janine Liskow und Alex Hinrich (21) zeigten, wie es aussieht, wenn man seit Kindesbeinen trainiert. In einem 2000 Euro teuren Kleid schwebte die Dame bei Walzer und Tango über die Tanzfläche. Die Sportlerin forderte den Sozialdezernenten des Landkreises, Dirk Scheer, auf und brachte ihn aus der Puste. „Janine, das war ja unglaublich. Wie du führen kannst“, bedankte er sich lachend bei der 26-Jährigen. Restaurantfachfrau Katrin Schwanz überzeugte in einer anderen Disziplin: Servieren im Dauerlauf. Dabei immer ein freundliches Lachen auf den Lippen. „Champagner“, so hieß der außergewöhnlichste Wunsch des Abends. Leicht zu erfüllen. Zum Dank für die fantastischen Gastgeber überreichte der Leiter der Zinnowitzer Lokalredaktion, Dr. Steffen Adler, einen Sektkübel voll Trinkgeld. Etwa 500 Euro kamen zusammen. Für Antje Plückhahn aus Wolgast gab es Blumen. Sie feierte um Mitternacht ihren 40. Geburtstag. Carolin Riemer

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