Mitarbeiterin der Landrätin soll trotz Defizit im Haushalt mehr Geld bekommen

Die persönliche Referentin von Landrätin Barbara Syrbe (Die Linke) soll bis 2017 zwei Gehaltsstufen höher eingruppiert werden. So sieht es der aktuelle Stellenplan der Kreisverwaltung vor. Ihr Salär soll nicht mehr wie bisher nach der Beamten-Besoldungsgruppe A 11, sondern nach A 13 bemessen werden. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen liegt bei mindestens 590 Euro Grundgehalt monatlich. A11 erstreckt sich je nach Dienstalter von 2868 bis 3819 Euro Grundgehalt, A13 von 3458 bis 4682 Euro. Über diesen deutlichen Anstieg regte sich auf der Kreistagssitzung am Montagabend in Greifswald Matthias Manthei von der AfD auf. Er verwies auf das große Loch im Haushalt von 13,2 Millionen Euro (die OZ berichtete) und außerdem darauf, dass überall gespart werden müsse. „Dann gleich zwei Besoldungsgruppen höher, das ist wie Wasser predigen und Wein saufen.“ Manthei beantragte: „Alle Beförderungen sollen ausgesetzt werden.“ Der AfD-Antrag wurde letztlich mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Zuvor aber konterte die Landrätin, ihre Referentin sei aufgrund ihrer rechtlichen Beratungskompetenz ihr Geld wert. „Die Stelle wurde extern bewertet. Dabei kam heraus, dass sie nach A 13 bezahlt werden muss.“ Landkreissprecher Achim Froitzheim legt Wert darauf, dass es demnach nicht „um eine Höherbewertung der Stelle, sondern um eine erstmalige Bewertung derselben“ handele. Allerdings geschah diese Bewertung bereits im Jahr 2013. Als Syrbes Referentin arbeitet die Beamtin schon seit 2012. Wird der Haushalt samt Stellenplan erst wieder im Dezember vom Land genehmigt, kann der erste Gehaltssprung (von A11 auf A12) erst 2016 erfolgen. Und: „Zwischen den Beförderungen muss mindestens ein Jahr liegen“, so Froitzheim. Erst im Jahr 2017 wird die Beamtin von A12 auf A13 hochgestuft. Erst dann erhält sie das Gehalt, das ihr zusteht. Heißt das also, dass sie zwischen 2012 und 2017 — also fünf Jahre lang — unterbezahlt wurde und wird? Froitzheim: „Dazu sage ich jetzt nichts.“ Kai Lachmann

Greifswald - Mitarbeiterin der Landrätin soll trotz Defizit im Haushalt mehr Geld bekommen