Neuer Deich: Kritik an Standortplänen

Im Vorfeld der Informationsveranstaltung des Umweltministers am heutigen Montag hat sich die Bürgerinitiative gegen den Deichrückbau im Usedomer Norden kritisch zum Standort der geplanten Deichneubauten geäußert. BI-Chef Dr. Rainer Höll erläutert diese Skepsis so: „Eine Eindeichung von Peenemünde sowie der neue Deich vor Karlshagen würden im Falle eines großen Sturmhochwassers – und langfristig angesichts des drohenden Meeresspiegelanstiegs sogar dauerhaft – dem Wasser den Weg bis unmittelbar vor Karlshagen und auch von Osten her an den Peenestromdeich öffnen.“ Die Konsequenzen seien vor allem im Hinblick auf kommende Jahrzehnte unberechenbar. Die Bürgerinitiative schlägt deshalb – ebenso wie es zahlreiche Einwohner bereits auf einer Veranstaltung Ende August 2017 taten – einen Deichverlauf direkt von Peenemünde bis zur Ostsee vor, nördlich von Straße und Schiene. Dieser Deichverlauf würde nicht nur wie gesetzlich vorgeschrieben, bebaute Gebiete vor Hochwasser schützen, sondern auch die Verkehrsverbindungen nach Peenemünde langfristig gewährleisten. Genau dieses Projekt sei, so Höll weiter, von Minister Till Backhaus (SPD) persönlich bereits Ende 2011 in Karlshagen vorgestellt worden. Allerdings soll die Usedomer Bäderbahn bislang noch keinerlei Informationen über womögliche Deichschlitzungen erhalten haben. Als Grund für den veränderten Standort wurde vom Minister im August 2017 nur die kurze Aussage getroffen, der alte Standort sei naturschutzfachlich nicht genehmigungsfähig. Der Bitte um nähere Informationen dazu, die die Initiative bereits Anfang Januar nach Schwerin geschickt hatte, sei bisher nicht nachgekommen worden. Höll: „Das ist natürlich auch eine Art Antwort. Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass ein erst 2011 vorgestelltes Projekt nun auf einmal nicht mehr genehmigungsfähig sein soll. Darüber hinaus wäre dieser direkte Deich mehrere Millionen Euro billiger als der aktuell geplante Standort.“ St. Adler

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