„Nicht jede Reparatur kann man taggenau ankündigen“

Ein verzögertes Ausschreibungs- und Vergabeverfahren ist offenbar dafür verantwortlich, dass am Kreuzungspunkt Schmollensee bislang noch keine Straßenbaumaßnahmen begonnen haben. Das sagte gestern Jens Krage, Leiter des zuständigen Straßenbauamtes in Neustrelitz. Auf Nachfrage kündigte er an, dass die hier geplante Erneuerung der Fahrbahn auf der Bundesstraße 111 und der Landstraße 266 jedoch „in den nächsten zwei bis drei Wochen“ starten werden. Insgesamt handelt es sich um reichlich 500 Meter, auf denen die vorhandene Fahrbahndeckschicht erneuert wird. Grund dafür sind Unebenheiten im Längs- und Querprofil sowie Querrisse. Parallel dazu sollen die zahlreichen Flickstellen und Spurrinnen beseitigt werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt etwa 132 000 Euro, von denen der Bund 76 000 und das Land MV 56000 Euro übernehmen. Wie lange dann genau die Kraftfahrer mit einer weiteren Ampelregelung und halbseitigen Sperrung leben müssen, war indes bis gestern in der Behörde noch nicht klar; möglicherweise länger als geplant (4. Juli). Krage: „Zu den Sommerferien wollen wir aber fertig sein.“ Die beginnen in MV am 20. Juli, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aber bereits am 13. Juli und in Berlin/Brandenburg am 16. Juli. Eile ist also in jedem Falle geboten. Weitere Unterhaltungsarbeiten an Straßen der Insel werden voraussichtlich bis Ende Juni erledigt; dazu zählen laut Dezernent Hans-Joachim Conrad Erdarbeiten, Risssanierungen, Einzelflächenerneuerungen und Flickungen. So wurde beispielsweise gestern die B 111 Höhe Koserow mit Split und Emulsion abgedichtet, während Anfang dieser Woche — für Autofahrer überraschend — Bankette an der Straße zwischen Korswandt und Ahlbeck reguliert wurden. „Nicht jede dieser Reparaturen kann man taggenau ankündigen“, sagt Conrad. Arbeitstrupps einzelner Firmen bzw. Straßenmeistereien würden verschiedenen Zwängen (Witterung) unterliegen und müssten daher flexibel einsetzbar sein. Conrad und Krage verweisen aber auf eine pauschale Mitteilung der Behörde aus dem April. Tatsächlich sagte diese voraus, dass „immer wieder mit punktuellen und kurzfristigen Verkehrsbehinderungen an unterschiedlichen Stellen zu rechnen“ sei. Aktuell staugefährdet ist auf Usedom vor allem die ampelgesteuerte Bundesstraße 111, Ortsdurchfahrt in Zinnowitz sowie der benachbarte Möskenweg, wo der Wasser- und Abwasserverband der Insel Arbeiten in Auftrag gegeben hat. Hinzu kommt die Straßenuntertunnelung in Karlshagen. Folgerichtig finden sich auch beide Baustellen auf der Straßenkarte, die im Internet ständig aktualisiert wird. Für viele Kraftfahrer birgt allein die Zinnowitzer Zusatzampel Riesenärger. Besonders an Tagen mit An- und Abreise sowie hohem Verkehrsaufkommen. Taxifahrer Günther Piel aus Zinnowitz: „Für Patienten, die ich zur Dialyse bzw. Bestrahlung bringen will, ist Pünktlichkeit vorrangig. Ich weiß manchmal gar nicht mehr, wann ich losfahren soll.“ Für Zinnowitz plädiert er dringend auf Veränderungen der Ampelschaltphasen. Aktuelle Baustellen und Staugefährdungen im Netz unter www.strassenbauverwaltung.mv.net.de Steffen Adler

Zinnowitz/Bansin - „Nicht jede Reparatur kann man taggenau ankündigen“