Im Fall Maria K. von der Insel Usedom sucht die Polizei jetzt bundesweit nach einem Täter. „Wir haben die Suche ausgeweitet“, sagte Sprecherin Claudia Tupeit vom Polizeipräsidium Neubrandenburg. Es seien mehrere Personen identifiziert worden, die mit der 18-Jährigen aus Zinnowitz Kontakt hatten, aber nicht in der Region leben. Sie sollen in den kommenden Tagen durch andere Polizeidienststellen im Zuge der Amtshilfe befragt werden. Maria K. war am Dienstag vor einer Woche erstochen in ihrer Wohnung gefunden worden.
Polizei befragte 50 Personen
Noch immer gibt es keinen Hinweis auf einen möglichen Täter oder ein Motiv. Auch von der Tatwaffe fehlt weiter jede Spur. Die Getötete hatte einen großen Freudes- und Bekanntenkreis und viele Internetkontakte. Rund 50 Personen wurden mittlerweile durch die Polizei vernommen, ohne das sich daraus eine Spur ergeben hätte, so die Sprecherin. Es wurden bisher insbesondere Alibis überprüft. Daraus haben sich aber bisher noch keine weiterführenden Hinweise ergeben, heißt es.
Mutter wendet sich an die Öffentlichkeit
Vor dem Wohnhaus in der Zinnowitzer Waldstraße erinnern mittlerweile Blumen und Kerzen an Maria K.. Ihre Mutter hatte im Internet dazu aufgerufen, ihrer toten Tochter auf diese Weise zu gedenken. Die Mutter lebt mit ihren beiden jüngeren Söhnen ebenfalls in Zinnowitz, in unmittelbarer Nähe zur Wohnung ihre Tochter. Ursprünglich stammt die Familie aus Stralsund. Maria wollte eine Ausbildung machen und hatte ein Praktikum in einem Drogeriemarkt absolviert. Angeblich war sie von ihrem zwei Jahre jüngeren Freund schwanger, berichteten mehrere Boulevardmedien. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten das nicht.
Polizei sucht weitere Bekannte
Aus der Bevölkerung ging bisher „nur eine handvoll Hinweise“ bei der Polizei ein. „Das ist außergewöhnlich wenig“, sagte Sprecherin Tupeit. Die Ermittler bitten nun um Hinweise, die mögliche Bekanntschaften der Getöteten betreffen, die bisher noch nicht bekannt sind. Konkret gesucht werden Personen, mit denen sich Maria K. getroffen haben könnte, die aber nicht in der Region leben und die nicht zu ihren Facebook- oder Instagram-Freunden gehören – diese Gruppen wurden bereits durchleuchtet.
In Zinnowitz geht währenddessen die Suche nach der Tatwaffe und anderen Gegenständen weiter, die bei der Aufklärung des Verbrechens helfen könnten. 50 Polizisten seien davor aktuell noch im Einsatz, heißt es. In der vergangenen Woche hatten bereits zwei Hundertschaften von der Bereitschaftspolizei ein Waldgebiet in der Nähe des Mehrfamilienhauses gefunden, bislang aber ohne Ergebnis.
Kontakt zur Polizei: 0395 / 5582 2223
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Gerald Kleine Wördemann